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Mexikos Energiesektor vor Revolution

13. August 2013

Der mexikanische Präsident Pena Nieto will eine mehr als 70 Jahre alte Verfassungsklausel streichen. Damit könnten nun auch private Investoren in den seit 1938 verstaatlichen Energiesektor einsteigen.

Brennender Ölturm. Im Hintergrund weitere Öltürme. (Foto: Alfredo Estrella)
Symbolbild Energie MexikoBild: ALFREDO ESTRELLA/AFP/Getty Images

Es wäre die Abkehr von einem historischen Dekret: Mexikos Präsident Pena Nieto will private Firmen ins Land holen und plant deshalb seinen Energiesektor zu liberalisieren. "Dies ist eine historische Chance", sagte Nieto in einer Fernsehansprache vom Präsidentenpalast Los Pinos in Mexiko-Stadt. Darin schlägt er eine Änderung der Verfassung vor. Dort ist seit 1938 verankert, dass die komplette Wertschöpfungskette von Öl und Gas allein Sache des Staates ist. Seitdem hat der Staatskonzern Pemex das Monopol - von der Produktion, über die Raffination bis zum Verkauf. Das soll sich nach Prietas Willen ändern: "Diese grundlegende Reform kann den Lebensstandard aller Mexikaner verbessern."

Milliardengeschäft für Öl-Multis?

Die Verstaatlichung der Ölindustrie ist in Mexiko Teil der nationalen Identität. Jedes Jahr am 18 März wird dem Ereignis mit Paraden gedacht. Insgesamt machen die Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft ein Drittel des jährlichen Staatshaushaltes aus. Pemex ist der siebtgrößte Ölproduzent der Welt. Doch Investitionen sind länger ausgeblieben – so ist die Fördermenge in den vergangenen zehn Jahren um fast ein Viertel gesunken.

Mit der Reform soll der Staatskonzern aber nicht privatisiert werden - er wird steuerrechtlich sogar bessergestellt, um damit wieder wettbewerbsfähiger zu werden. Teile der Wertschöpfungskette könnten nun an private Anbieter abgegeben werden - zum Beispiel die Förderung und die Stromerzeugung. So könnte die Fördermenge in Mexiko wieder erhöht werden und damit wäre "günstigere Energie für alle Mexikaner möglich", sagte Nieta.

Mexiko öffnet Energiewirtschaft für private Investoren

01:31

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Inwiefern die Verfassungsänderung für ausländische Konzerne wie BP, Exxon oder Shell interessant ist, bleibt offen. Doch es riecht nach einem Milliardengeschäft: Schließlich lagern in Mexiko fast 14 Milliarden Barrel Öl. Damit verfügt das Land nach Brasilien und Venezuela über die größten nachgewiesenen Vorkommen in Lateinamerika.

nm/gmf (dpa, financial times)

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