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Zehn-Milliarden-Euro-Auftrag für Meyer Werft in Papenburg

15. Dezember 2025

Ein Großauftrag der Kreuzfahrt-Reederei MSC Cruises soll die Meyer Werft in Norddeutschland auf ein Jahrzehnt auslasten. Ein Durchbruch: Vor einem Jahr musste die Werft noch mit Steuergeldern gerettet werden.

Ein Kreuzfahrtschiff in einer Werkhalle der Meyer Werft
Ein Kreuzfahrtschiff in einer Werkhalle der Meyer Werft (Archivbild) Bild: MEYER WERFT

Die 2024 teilverstaatlichte Meyer Werft in Niedersachsen soll für die Schweizer Reederei MSC Cruises vier bis sechs gewaltige Kreuzfahrtschiffe bauen. Vertreter beider Unternehmen unterzeichneten in Berlin eine entsprechende Absichtserklärung. Der Großauftrag hat ein Volumen von bis zu zehn Milliarden Euro.

Deutschlands Wirtschaftsministerin Katherina Reiche betonte, dieser Auftrag sichere die Auslastung der Werft in Papenburg bis einschließlich 2036. "Dieser Deal steht für Zukunftsfähigkeit, Innovationskraft, internationales Vertrauen und die Fortführung herausragender Ingenieurskunst in Deutschland", sagte die CDU-Politikerin weiter. Reiche sprach von einem "entscheidenden Durchbruch" für das Unternehmen, das damit wieder wettbewerbsfähig sei.

Nach der Vertragsunterzeichnung in Berlin: der Geschäftsführer der Meyer Werft, Ralf Schmitz, Niedersachsens Regierungschef Olaf Lies, Wirtschaftsministerin Katherina Reiche und Pierfrancesco Vago, Vorstandsvorsitzender MSC Cruises (v.l.n.r.) Bild: Christoph Soeder/dpa/picture alliance

"Starkes Signal für Region Papenburg"

Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) wies darauf hin, die Vereinbarung sei mehr als ein formaler Akt. Sie sei ein "starkes Signal" an die Menschen in der gesamten Region um Papenburg und an die mehr als 1800 Zulieferer, "deren Know-how unser maritimes Rückgrat bildet".

Der Bund und das Land Niedersachsen hatten vor einem Jahr das in finanzielle Schieflage geratene Traditionsunternehmen gerettet. Sie stiegen als Gesellschafter mit je rund 40 Prozent der Anteile bei der Meyer Werft ein und brachten insgesamt 400 Millionen Euro Eigenkapital ein.

Zudem gewährleisteten sie einen Kreditrahmen von insgesamt 2,6 Milliarden Euro. Die Eignerfamilie Meyer hält in den kommenden Jahren etwa 20 Prozent und hat eine Art Rückkaufoption. Ein Sanierungsprogramm läuft noch bis Ende 2028.

Blick auf die Meyer Werft, die am Fluss Ems liegt Bild: Lars Penning/dpa/picture alliance

Die Meyer-Werft hatte wegen hoher Energie- und Rohstoffpreise massive Finanzprobleme bekommen. Außerdem ging während der Corona-Pandemie die Nachfrage zurück.

Die Werft erhält einen großen Teil des Kaufpreises von Schiffen erst bei der Auslieferung. Preissteigerungen kann das 1795 gegründete Unternehmen daher nicht sofort an Kunden weiterreichen.

Bundesministerin Reiche wies darauf hin, die Kreuzfahrtbranche wachse um rund 22 Prozent. Davon profitiere die Meyer Werft.

se/wa (dpa, rtr, afp)

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