Michael Fuchs: "Frankreich muss genau hinsehen"
19. November 2015 Nach den Terroranschlägen in Paris, bei denen 129 Menschen in Paris starben, solle Frankreich analysieren, warum die Anschläge ausgerechnet dort ausgeführt werden konnten, so Michael Fuchs im DW-Gespräch.
"Eines ist sicher, Frankreich muss muss genau hinsehen. Warum begehen Franzosen derartige Anschläge?" Was könnten Gründe für die in Frankreich und Belgien gewachsene terroristische Szene sein? Diese Fragen stellte Fuchs bei Conflict Zone with Tim Sebastian.
Der sogenannte "Islamische Staat" (IS) hatte sich zu der Anschlagsserie in Paris am vergangenen Freitag bekannt. 129 Menschen starben, 352 wurden zum Teil schwer verletzt. Zwei der Attentäter lebten zuletzt mit französischem Pass in Brüssel.
Frankreich befinde sich im Krieg, so der französische Präsident François Hollande. Er bat die EU Mitgliedsstaaten um militärische Unterstützung, um die Koalition gegen den Terror zu stärken.
Die Flüchtlingsfrage und Terrorismus "nicht miteinander vermischen"
Michael Fuchs weist eine Verbindung zwischen den Terroranschlägen und der Flüchtlingskrise zurück: "Es ist nicht wahr, dass Flüchtlinge der Grund für die Anschläge in Paris sind."
Zuvor hatte der bayerische Finanzminister Markus Söder (CSU) davor gewarnt, dass sich Terroristen unter die nach Europa kommenden Flüchtlinge mischen könnten. "Die Zeit unkontrollierter Zuwanderung und illegaler Einwanderung kann so nicht weitergehen. Paris ändert alles", so Söder.
Dem widersprach Fuchs, dennoch forderte er die europäischen Regierungen auf, besser zu kooperieren: "Wenn es keine Lastenverteilung gibt, wird Europa auseinanderbrechen."
Michael Fuchs, Jahrgang 1949, ist stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie, im Verteidigungsausschuss und im Tourismusausschuss. Seit 2006 ist er Mitglied des CDU-Bundesvorstands und seit 2009 stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU-Fraktion.