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Musik

Michail Jurowski ist tot

20. März 2022

Der aus Russland stammende Dirigent ist in den 70er Jahren nach Deutschland gekommen. In der damaligen Sowjetunion war er wegen seiner jüdischen Herkunft diskriminiert worden.

Michail Jurowski lächelnd neben einem Flügel
Michail Jurowski 2019 bei einem Gaststpiel in MoskauBild: Mikhail Tereshchenko/TASS/dpa/picture alliance

Wie die Sächsische Staatskapelle Dresden am Sonntag unter Berufung auf seine Familie mitteilte, ist Michail Jurowski am Samstag, den 19.03. im Alter von 76 Jahren gestorben.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) würdigte Jurowski und dessen Arbeit. Sein Tod hinterlasse eine Lücke in Konzerthäusern und Herzen, erklärte Roth in Berlin. "Sein Leben war ein Leben für die Musik", ergänzte sie. Auf seinem Weg habe ihn auch die antisemitische Diskriminierung in der Sowjetunion nicht aufgehalten, die ihn schließlich auch dazu gebracht habe, seiner Heimat Moskau den Rücken zuzuwenden.

Michail Jurowski 2006 beim Dirigieren in der Kölner PhilharmonieBild: Hermann Josef Wöstmann/dpa/picture alliance

Zahlreiche internationale Orchester dirigiert

Michail Wladimirowitsch Jurowski kam Ende der 1970er Jahre erstmals nach Deutschland. Er war zunächst ständiger Gastdirigent an der Komischen Oper in Berlin, bevor ihn 1989 die Semperoper in Dresden engagierte. Seit 1990 lebte er ständig in Deutschland.

Nach Angaben der Staatskapelle leitete Jurowski zudem zahlreiche namhafte internationale Orchester, unter anderem das London Philharmonic Orchestra, die Sankt Petersburger Philharmoniker, das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin sowie das WDR Rundfunkorchester, dessen Chefdirigent er von 2006 bis 2008 war.

pj/as (epd)

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