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Microsoft kauft AOL-Patente

9. April 2012

Microsoft wappnet sich für den globalen Kampf um Patente und Lizenzen. In diesem Jahr übernimmt der Software-Riese Patente von AOL und bezahlt dafür mehr als eine Milliarde Dollar.

Die Deutschlandzentrale des Software-Unternehmens Mircosoft in Unterschleißheim bei München in einer Aufnahme vom 24.01.2003. Microsoft Deutschland ist die grösste europäische Auslandstochter der amerikanischen Microsoft Corporation und wurde am 25. 01.1983 mit sechs Mitarbeitern gegründet, heute sind es in Deutschland rund 1.400. Die deutsche Tochter in Unterschleissheim ist für den Vertrieb und das Marketing der Microsoft-Produkte in Deutschland zuständig. Entwickelt und lokalisiert werden die Produkte in den USA, die Produktion für die europäischen Länder ist in Irland zentralisiert.
Microsoft Deutschland Zentrale DeutschlandzentraleBild: picture alliance/dpa

"Das ist ein wertvolles Portfolio, das wir schon seit Jahren im Blick haben", sagte Brad Smith, Justiziar von Microsoft über die Patente des Internet-Anbieters AOL, am Montag. Nun wird sich der Software-Gigant aus Redmond in den USA dieses interessante Paket tatsächlich einverleiben. Noch im Verlauf dieses Jahres werden dafür 1,1 Milliarden Dollar von Redmond nach New York, dem Sitz von AOL, überwiesen.

Dafür geben die New Yorker die Rechte an mehr als 800 Schutzrechte ab. Rund 300 Patente verbleiben bei AOL, das die verkauften Reche weiter nutzen darf, gegen eine Lizenzgebühr.

Der Kampf um Rechte und Lizenzen bestimmt zurzeit den Wettbewerb auf dem Software- und Onlinemarkt. Ob Apple oder Google, Facebook, Yahoo oder Microsoft – jeder Konzern versucht, so viele Rechte wie möglich zu erwerben, um unabhängiger zu werden und weniger an Lizenzgebühren bezahlen zu müssen.

Geldsegen für die Shareholder

AOL gehört zu den Pionieren im Online-Markt und hat das große Geschäft mit Internetzugängen gemacht. In den letzten Jahren jedoch haben Telekom-Unternehmen und Kabelkonzerne diesen Markt übernommen und AOL immer weiter abgehängt. Die Microsoft-Milliarde soll es dem Unternehmen nun erleichtern, sich am Markt als Lieferant von Online-Inhalten zu behaupten.

Der Software-Gigant Microsoft versucht schon seit langem, sein Internetgeschäft auszubauen. Das Unternehmen steht hier in Konkurrenz zu Facebook und vor allem Google, das im Kampf um Lizenzen und Patente schon vorgelegt hat. Google hat den darbenden Mobiltelefonhersteller Motorola Mobility übernommen und bezahlt dafür 12,5 Milliarden Dollar.

Vom Microsoft-AOL-Deal profitierten zunächst die Anteilseigner des verkaufenden Unternehmens. Die Aussicht auf den Milliarden-Segen hat den Wert der Aktie kräftig nach oben getrieben, um mehr als ein Drittel im vorbörslichen Handel. Microsoft-Papiere gaben leicht nach. Sollte das Geschäft doch nicht so durchgeführt werden, wie die beiden Konzerne es jetzt beschlossen haben, soll sich Microsoft dazu verpflichtet haben, seinen Kontrahenten mit 210 Millionen Dollar zu entschädigen.

dk/haz (dapd/rtr/dpa/afp)