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Politik

Migranten stürmen auf spanisches Gebiet

9. Mai 2017

Wieder sind Flüchtlinge von Marokko aus in die spanische Exklave Melilla gelangt. Ihr Drang in die Europäische Union zu gelangen, ist so groß, dass sie sich nicht von dem sechs Meter hohen Grenzzaun aufhalten lassen.

Spanien Melilla Flüchtlinge
In den 1990er Jahren zog Spanien Grenzzäune in Melilla hoch, aber immer wieder gelingt es Migranten sie zu überwindenBild: picture-alliance/AP Photo/S. Palacios

Nach Angaben der spanischen Behörden gelang es rund 110 Menschen, von Marokko aus die Grenzzäune an der spanischen Nordafrika-Exklave Melilla zu überwinden. Insgesamt hätten rund 300 Migranten versucht, die Exklave zu stürmen. Sie hätten dabei die spanischen und marokkanischen Polizisten mit Steinen und anderen Gegenständen beworfen. Drei Beamte und drei Flüchtlinge seien verletzt worden.

Auch syrische Flüchtlinge wollen auf diesem Weg in die EU

Spanien verfügt in Nordafrika über zwei Exklaven, die beide von Marokko beansprucht werden: Ceuta an der Meerenge von Gibraltar und das 250 Kilometer weiter östlich gelegene Melilla.

An den spanischen Exklaven Ceuta und Melilla harren Zehntausende Migranten aus - vorwiegend aus Ländern südlich der Sahara

In der Nähe der beiden Gebiete harren Zehntausende Afrikaner vorwiegend aus Ländern südlich der Sahara auf eine Gelegenheit, in die EU zu gelangen. Diesen Afrikanern haben sich nach Angaben aus Marokko seit 2015 auch Flüchtlinge aus Syrien zugesellt.

Der Grenzzaun ist unter anderem mit rasiermesserscharfem Natodraht gesichert. Trotzdem klettern immer wieder Menschen über die Absperrung. Ähnliche Szenen hatten sich zuletzt in Ceuta abgespielt. Dort stürmten im Januar mehr als 1000 Afrikaner die Anlage. Laut Polizei gelangten aber nur zwei auf spanischen Boden.

uh/ww (dpa, rtr)