1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Putin will russische Interessen verteidigen

9. Mai 2021

Schon immer dient die Militärparade zum Sieg über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg der Machtdemonstration. In diesem Jahr nutzt der russische Präsident Putin sie auch, um mit Kritikern seiner Führung abzurechnen.

Russland Moskau Tag des Sieges Parade Putin
Bild: Alexei Nikolsky/Sputnik/AP/picture alliance

Bei seiner Rede zur Eröffnung der Parade hat Präsident Wladimir Putin eine "schleichende Rückkehr der Ideologien von damals" angeprangert. Diese mache sich in Form von "rassistischer Rhetorik", "nationaler Überlegenheit", "Antisemitismus" und "Russophobie" bemerkbar.

Vor tausenden Soldaten und Veteranen auf dem Roten Platz in Moskau versprach er, die nationalen Interessen des Landes entschieden zu verteidigen, um die Sicherheit des Volkes zu gewährleisten. Zudem sprach er indirekt den Fall Nawalny an, indem er vor Versuchen warnte, die Taten von "Verrätern und Verbrechern" zu relativieren. Die Verurteilung des Putin-Herausforderers zu Lagerhaft im Februar hatte international hohe Wellen geschlagen.

Mit Gewehr, aber ohne Maske - Alle Teilnehmer der Parade sollen geimpft seinBild: Sergei Karpukhin/TASS/dpa/picture alliance

Corona-konforme Parade

Laut der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti nahmen mehr als 12.000 Soldaten an der Parade in der russischen Hauptstadt teil. Auch rund 190 Militärfahrzeuge und 76 Kampfjets und Hubschrauber kamen demnach zum Einsatz. Alle Teilnehmer der Parade waren nach offiziellen Angaben gegen das Coronavirus geimpft. In zahlreichen weiteren russischen Städten wurden am Sonntag ebenfalls Militärparaden abgehalten.

Der "Tag des Sieges" ist einer der wichtigsten Feiertage in Russland. Die Sowjetunion hatte im Zweiten Weltkrieg Historikern zufolge rund 27 Millionen Todesopfer zu beklagen. 

Strafen für Beleidigung von Veteranen

Erst vor wenigen Monaten wurden in Russland die Strafen für das Beleidigen von Weltkriegsveteranen deutlich verschärft. Zuvor war Kremlgegner Alexej Nawalny wegen angeblicher Veteranen-Beleidigung zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Er hielt das Verfahren für politisch motiviert. Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch kritisierte kürzlich, dass die russischen Behörden das eigentliche Leid der ehemaligen Weltkriegsteilnehmer - die Altersarmut - nicht linderten.

bri/fab (dpa, afp)