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PolitikMyanmar

Militärregime in Myanmar löst Partei von Suu Kyi auf

28. März 2023

In Myanmar haben die Militärmachthaber die ehemalige Regierungspartei Nationale Liga für Demokratie (NLD) von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi für aufgelöst erklärt. Die NLD will sich nicht dagegen wehren.

Myanmar Partei Nationale Liga für Demokratie (NLD) aufgelöst | abgesperrter Eingang der NLD
Das Archivbild zeigt den Eingangstor mit NLD-Zeichen beim Haus von Aung San Suu Kyi Bild: AFP

Die NLD habe die vorgeschriebene Frist zur Registrierung für die anstehenden Wahlen nicht eingehalten, berichtet das Staatsfernsehen in Myanmar. Damit sei sie automatisch ausgeschlossen worden. Zudem werde die Partei ab Mittwoch "automatisch als politische Partei gelöscht". Insgesamt seien 40 politische Parteien aufgelöst worden, heißt es in dem TV-Bericht weiter. 63 Parteien hätten sich für die lokalen und landesweiten Wahlen registriert. Die Militärregierung hatte im Januar politischen Parteien zwei Monate Zeit für eine Neuregistrierung gegeben.

In Myanmar sollten in diesem Jahr zum ersten Mal nach dem Putsch am 1. Februar 2021 Wahlen abgehalten werden. Gegner der Junta kritisieren, die Wahlen seien weder frei noch gerecht. Im vergangenen Monat kündigte die Junta allerdings eine Verlängerung des Ausnahmezustands in dem Land um sechs Monate an und verschob die ursprünglich bis August geplante Wahl.

Tausende Todesopfer

Im Zuge seiner Revolte hatte das Militär im Februar 2021 die damalige Regierung abgesetzt und deren faktische Chefin Aung San Suu Kyi festgenommen. Dagegen protestierte die Bevölkerung über Monate mit Kundgebungen, Aktionen des zivilen Ungehorsams und Streiks. Mehr als 3100 Menschen wurden getötet und über 20.000 festgenommen.

Anhänger der NLD-Chefin Aung San Suu Kyi demonstrieren 2021 in YangonBild: AFP

Die Armee Myanmars begründete die Absetzung der demokratisch gewählten Regierung mit mutmaßlicher Fälschung der Parlamentswahl im November 2020, bei der Suu Kyis Partei einen erdrutschartigen Sieg errungen hatte. Die Armee rechtfertigt ihren Anspruch auf eine zentrale Rolle in der Politik seit langem damit, dass nur sie in der Lage sei, das Land mit seinen 53 Millionen Einwohnern und zahlreichen ethnischen Minderheiten zusammenzuhalten.

Suu Kyi wurde wegen verschiedener angeblicher Vergehen zu insgesamt 33 Jahren Haft verurteilt. Die Europäische Union, Großbritannien, die USA und andere Länder haben Strafmaßnahmen gegen die Führung des südostasiatischen Landes verhängt.

kle/hf (rtr, afp, ape, dpa)

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