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KonflikteMyanmar

Militärregime in Myanmar verliert Grenzstadt an Rebellen

11. April 2024

Die wichtige Handelsstadt Myawaddy an der Grenze zu Thailand wurde anscheinend von Aufständischen eingenommen. Damit wächst der Druck auf das Regime.

Rebellen-Kämpfer tragen erbeutete Waffen der Armee
Rebellen-Kämpfer in Myawaddy tragen erbeutete Waffen der ArmeeBild: METRO/AP/dpa/picture alliance

Das Militärregime im Vielvölkerstaat Myanmar hat offenbar einen weiteren schweren Schlag erlitten, wie mehrere Quellen übereinstimmend berichten. "Die Situation ist derzeit nicht ganz klar, aber die KNLA-Streitkräfte haben den letzten Militärposten von Myawaddy erobert, und die Soldaten sind auf der Flucht aus dem Lager", erklärte ein Mitglied der Rebellenallianz KNLA - Karen National Liberation Army. Lokale Medien und Augenzeugen bestätigten, dass die letzte Garnison des Militärs unter die Kontrolle der Rebellen geraten sei. Die KNLA ist der bewaffnete Arm der Karen National Union (KNU), die ältesten Gruppe von Aufständischen im Land.

Eine offizielle Mitteilung der vom Militär geführte Regierung Myanmars liegt nicht vor. Die Junta hat seit Oktober letzten Jahres eine Reihe von Niederlagen erfahren und kämpft an mehreren Fronten gegen Aufstände.

Myawaddy gilt als einer der wichtigsten Handelsposten zwischen dem früheren Birma und Thailand. Für die Armee sei es Berichten zufolge schwierig, die Truppen in Myawaddy zu verstärken, da es nur eine größere Zufahrtsstraße gibt und diese von Rebellen überwacht wird. Etwa 200 Soldaten hätten sich zu einer Brücke an der Grenze zu Thailand zurückgezogen, sagte ein KNU-Sprecher. Dort kämen sie aber derzeit nicht weiter, weil sie bislang keine Erlaubnis hätten, die Brücke zu überqueren.

Auch viele Zivilisten hätten zuletzt ins Nachbarland fliehen wollen, während die Kämpfe um Myawaddy mehrere Tage andauerten. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen, da die Stadt nicht für Journalisten zugänglich ist.

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05:21

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Gleich mehrere Niederlagen

Für Myanmars Generäle ist der mutmaßliche Fall Myawaddys nach Ansicht von Beobachtern ein weiterer Verlust, nachdem sie erst vor wenigen Tagen einen Ort an der Grenze zu China an eine andere Rebellengruppe verloren hatte. Die jüngste Niederlage reiht sich ein in Kontrollverluste über Gebiete entlang der Grenzen Myanmars zu Bangladesch, China und Indien. Seit dem Umsturz im Februar 2021 versinkt Myanmar in Chaos und Gewalt. Die Militärjunta, die damals Regierungschefin Aung San Suu Kyi entmachtet und festgenommen hatte, leidet unter einem erheblichen Verlust an Arbeitskräften und gerät zunehmend unter Druck.

aa/kle (dpa, afp, rtr)