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Milizen überfallen Flüchtlingscamp im Kongo

12. Juni 2023

Im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind Bewaffnete in ein Flüchtlingslager eingedrungen. Mehr als 40 Menschen wurden in der Unruheprovinz Ituri, an der Grenze zu Uganda, grausam ermordet.

DR Kongo Rethy | militante Milizgruppe URDPC/CODECO
Milizionäre der CODECO in der Ostprovinz Ituri (Archiv)Bild: ALEXIS HUGUET/AFP

Bei einem Angriff auf ein Dorf in der Provinz Ituri im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo sind mindestens 41 Menschen getötet worden. Wie das Rote Kreuz weiter mitteilte, sollen die Milizen der "Cooperative for Development of the Congo" (CODECO) für den Angriff in der Nacht von Sonntag auf Montag verantwortlich sein.

Die Täter gingen bei ihrem Überfall demnach besonders grausam vor. Einige der Toten sollen enthauptet und verbrannt worden sein, sagte ein Sprecher des Roten Kreuzes. Bei den Getöteten handele es sich um Binnenvertriebene, die in einem Lager in dem Dorf wohnten. Das Flüchtlingslager befindet sich fünf Kilometer entfernt von Bule, einem Standort der UN-Friedenstruppe.

130 unterschiedliche bewaffnete Gruppen sind aktiv

Der Osten des Kongos gilt als eine der gefährlichsten Regionen der Welt. Im ganzen Land sollen etwa 130 unterschiedliche bewaffnete Gruppen aktiv sein. Besonders in der Provinz Ituri, die an der Grenze zu Uganda liegt, kommt es immer wieder zu Angriffen bewaffneter Gruppen wie der CODECO-Miliz. Die Miliz gilt als bewaffnete politisch-religiöse Sekte. Nach eigenen Angaben verteidigt sie die Interessen der Volksgruppe der Lendu gegen eine andere ethnische Gruppe, die Hema, sowie gegen die Armee des Landes. Die CODECO-Miliz gilt als gewalttätigste Gruppierung in der Region und wird für zahlreiche Angriffe verantwortlich gemacht. 

UN-Blauhelmsoldaten im Einsatz in der Provinz Ituri (Archiv)Bild: Paul Lorgerie/REUTERS

In der instabilen Nachbarregion Nord-Kivu erstarkte im vergangenen Jahr die Rebellengruppe M23 erneut. Die kongolesische Regierung hatte daher Truppen aus Ituri nach Nord-Kivu verlegt.

Bei einem Besuch in der vergangenen Woche sagte der stellvertretende Generalsekretär der Vereinten Nationen für Friedenssicherung, Jean-Pierre Lacroix, dass nach dem partiellen Abzug der Regierungstruppen der Einsatz der UN-Blauhelmsoldaten in der Region umso entscheidender sei.

nob/uh (dpa, afp)

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