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Politik

Milizen greifen Bergarbeiterlager im Kongo an

9. Mai 2022

Im Osten der Demokratischen Republik Kongo haben Bewaffnete ein Bergarbeiterlager überfallen. Mindestens 30 Menschen wurden in der Unruheprovinz Ituri, an der Grenze zu Uganda, ermordet.

DR Kongo | Nord Ost Ituri | Menschenrechtsverletzungen
Sicherheitskräfte im Osten der Demokratischen Republik Kongo (Symbolbild)Bild: Tom Peyre-Costa/NRC

Ein Bergarbeiterlager in der Nähe von Mongwalu sei am Sonntag attackiert worden, teilte Armeesprecher Jules Ngongo Tsikudi mit. Die regionalen Behörden schätzten die Zahl der Todesopfer auf 30 bis 50 Personen. Das örtliche Krankenhaus sei mit der Zahl der Opfer überfordert gewesen. 

Milizionäre setzten gesamten Ort in Brand

Nach Angaben lokaler Behörden handelt es sich bei den Toten und Verletzten hauptsächlich um Schürfer, die in den Goldminen gearbeitet hatten. Dem Bericht zufolge drangen die Milizionäre in Wohnhäuser ein und setzten anschließend den gesamten Ort in Brand. Die UN-Friedensmission MONUSCO habe angekündigt, bei der Evakuierung von Schwerverletzten zu helfen.

Ein Soldat der UN-Friedensmission MONUSCO in der Demokratischen Republik Kongo (Archivbild)Bild: Moses Sawasawa/AP Photo/picture alliance

Die örtliche Hilfsorganisation schrieb den Angriff der CODECO-Miliz zu, die bereits mehrfach Lager von Zivilisten angegriffen hat. Die CODECO (Coopérative pour le développement du Congo) ist eine politisch-religiöse Sekte, die nach eigenen Angaben die Interessen der Lendu-Ethnie vertritt. Die Miliz tötete im Februar 60 Menschen in einem Flüchtlingslager und im vergangenen Monat 18 weitere Menschen in einer Kirche.

Milizen ringen um Territorium und Ressourcen

Angriffe auf die Zivilbevölkerung sind in den östlichen Provinzen des Kongos an der Tagesordnung. Mehrere Gruppierungen und Milizen sowie ein lokaler Ableger des Islamischen Staates (IS) ringen um Territorium und Ressourcen. Die Konflikte in der Region haben seit dem Jahr 2000 nach Angaben des Norwegischen Flüchtlingsrates Tausende Menschenleben gefordert und Millionen Einwohner zur Flucht gezwungen.

nob/rb (dpa, epd, Reuters)

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