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Milliarden für Kaffeekapseln

7. Dezember 2015

Die deutsche Milliardärsfamilie Reimann vergrößert ihr Kaffeeimperium. Für rund 14 Milliarden Dollar übernimmt sie mit anderen Investoren einen US-Hersteller für Kaffeekapseln.

Eine Kaffeetasse (Archivfoto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/T. Hase

Übernommen wird nach Angaben vom Montag der Kaffeekapsel-Produzent Keurig Green Mountain. Der Kaufpreis beträgt den Angaben zufolge 13,9 Milliarden Dollar (12,8 Milliarden Euro).

Käufer ist die Investmentholding JAB der Reimann-Familie, die zu den reichsten Deutschen gehört. Laut "Manager-Magazin" erhöhte sich ihr Vermögen dieses Jahr um 3,6 Milliarden auf 17,6 Milliarden Euro. Zur JAB gehören bereits Kaffee-Marken wie "Jacobs", "Senseo" und "Tassimo". Nach der Übernahme von Keurig wäre das Unternehmen im Kaffeegeschäft weltweit die Nummer zwei nach dem Schweizer Konzern Nestle.

Die Holding erwirbt Keurig gemeinsam mit anderen Investoren, die auch schon an den Kaffee-Aktivitäten namens Jacobs Douwe Egberts beteiligt sind. Dieses Joint Venture entstand erst im Sommer durch eine Fusion mehrerer Hersteller.

JAB-Chef Bart Becht bezeichnete die Übernahme von Keurig als einen "großen Schritt vorwärts bei der Schaffung einer globalen Kaffeeplattform". Keurig ist in den USA vor allem durch seine Kaffeekapsel-Maschinen bekannt, hatte aber zuletzt mit Problemen zu kämpfen.

Höherer Aufschlag

An der Börse sprangen Keurig-Aktien um 73 Prozent auf mehr als 89 Dollar in die Höhe. JAB zahlt mit 92 Dollar je Anteilsschein einen ungewöhnlich hohen Aufschlag von 78 Prozent auf den Schlusskurs von Freitag. Zuletzt waren Keurig-Aktien im Mai 92 Dollar wert. Sie waren danach aber um mehr als 60 Prozent abgestürzt.

Dem Unternehmen aus dem US-Bundesstaat Vermont setzt der harte Wettbewerb in der Branche zu. Der Umsatz fiel im Geschäftsjahr 2015 (bis Ende September) um vier Prozent auf 4,5 Milliarden Dollar, der Nettogewinn um 16 Prozent auf gut 500 Millionen Dollar. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 6600 Mitarbeiter.

Das Angebot werde von der Führungsspitze von Keurig geschlossen unterstützt, hieß es in der Mitteilung. Allerdings müssen die Aufsichtsbehörden und die Aktionäre der Transaktion noch zustimmen. Der Kauf soll noch im ersten Quartal 2016 abgeschlossen werden.

An Keurig ist unter anderem Coca-Cola beteiligt. Der Getränke-Konzern teilte mit, für sein 17,4-Prozent-Paket in bar bezahlt zu werden. Dieses wird damit mit rund 2,4 Milliarden Dollar bewertet.

bea/kle (rtr, dpa)

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