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Milliardenförderung für Brennpunktschulen in Deutschland

2. Februar 2024

"Noch nie war der Handlungsdruck so groß wie jetzt", sagt Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger bei der Vorstellung des Programms. Es gehe "um die Zukunft unserer Kinder und den Wohlstand unseres Landes".

Symbolbild Schule Deutschland Startchancen-Programm
Der Bildungserfolg hängt in Deutschland immer noch stark vom Elternhaus ab (Symbolbild)Bild: Bernd Weißbrod/dpa/picture-alliance

Bund und Länder haben sich auf ein milliardenschweres Programm zur Förderung von Schulen in schwierigen sozialen Lagen geeinigt. Die Kulturministerkonferenz stimmte einer entsprechenden Beschlussvorlage zu. Demnach gibt der Bund jährlich bis zu einer Milliarde Euro, die Länder sollen sich in gleicher Höhe beteiligen. Insgesamt geht es um einen Betrag von rund 20 Milliarden Euro innerhalb von zehn Jahren.

Ungefähr eine Million Schüler in 4000 Schulen und Berufsschulen sollen in dem Zeitraum von der Förderung profitieren. Damit wäre jede zehnte der etwa 40.000 deutschen Schulen eingebunden, die zusammengerechnet auf knapp elf Millionen Schüler kommen. Die Auswahl sollen die Länder treffen.

Grundschulen im Fokus

Der Schwerpunkt liegt auf Grundschulen, die viele sozial benachteiligte Schüler haben. Entscheidend sei "insbesondere der Anteil junger Menschen in Armut und mit Migrationsgeschichte", heißt es auf der Website des Bundesbildungsministeriums.

"Das größte und langfristigste Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik": Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger bei der Vorstellung des Programms "Startchancen" in BerlinBild: Britta Pedersen/dpa/picture-alliance

Das Programm "Startchancen" war bereits im Koalitionsvertrag der Regierung aus SPD, Grünen und FDP vereinbart worden, um - wie es hieß - "Kindern und Jugendlichen bessere Bildungschancen unabhängig von der sozialen Lage ihrer Eltern" zu ermöglichen. Besonders im Blick stehen dabei die Fertigkeiten der Kinder und Jugendlichen im Lesen und Schreiben und in der Mathematik.

Katastrophale Werte in der Pisa-Studie

Hintergrund ist die Erkenntnis, dass der Schulerfolg in Deutschland immer noch stark vom Elternhaus abhängt. Vergleichsuntersuchungen zeigen zudem abnehmende Fähigkeiten der Schüler - so lagen die Werte der Pisa-Studie für Deutschland in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften 2022 so niedrig wie noch nie. Viele Kinder scheitern schon in der Grundschule an den Kernfächern, fallen zurück und schaffen später auch keinen Abschluss.

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), die saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot, gab der Hoffnung Ausdruck, mit den neuen Maßnahmen könne es gelingen, den Bildungserfolg der Schüler von deren sozialer Herkunft zu lösen.

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger sagte, es handele sich um "das größte und langfristigste Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik". Dabei gehe es "um die Zukunft unserer Kinder und den Wohlstand unseres Landes". Stark-Watzinger fügte hinzu: "Noch nie war der Handlungsdruck so groß wie jetzt."

jj/kle (dpa, afp, epd)