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Politik

Entschädigung für Opfer des US-Arztes Nassar

14. Dezember 2021

Der mehrjährige Rechtsstreit im Missbrauchsskandal beim US-Kunstturnen ist beendet: Mit 380 Millionen Dollar werden hunderte Opfer des verurteilten Sexualstraftäters Larry Nassar entschädigt.

Washington | Simone Biles
Turn-Olympiasiegerin Simone Biles bei einer Anhörung zum Missbrauchsskandal im Senat im September Bild: Graeme Jennings/Pool/AP/picture alliance

Das juristische Tauziehen zwischen dem Turnverband USA Gymnastics (USAG), dessen langjähriger Mannschaftsarzt Larry Nassar (58) war, dem Olympischen und Paralympischen Komitee der USA sowie den hunderten Missbrauchsopfern ist vorbei. Ein Gericht in Indianapolis bestätigte einen Vergleich der Beteiligten in Höhe von 380 Millionen US-Dollar zur Entschädigung der Opfer.

"USA Gymnastics bedauert zutiefst das Trauma und den Schmerz, den die Opfer als Folge der Handlungen und Unterlassungen dieser Organisation erlitten haben", sagte Li Li Leung, Präsidentin und CEO von USAG.

Larry Nassar während seines Prozesses im Januar 2018 in Charlotte, im US-Bundesstaat Michigan Bild: Cory Morse/The Grand Rapids Press/AP/picture alliance

Nassar verbüßt eine lebenslange Haftstrafe, nachdem er seit Sommer 2017 in insgesamt drei Urteilen für seine kriminellen Übergriffe auch gegen Minderjährige zu Gefängnisstrafen von bis zu 175 Jahren verurteilt worden war. Er hatte sich schuldig bekannt, während seiner Tätigkeit als Sportmediziner für den US-Turnverband und die Michigan State University (MSU) Athletinnen sexuell missbraucht zu haben.

Hunderte Frauen, darunter die Turn-Olympiasiegerinnen Simone Biles, Aly Raisman und McKayla Maroney, hatten Nassar des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Die MSU bewilligte bereits vor drei Jahren 500 Millionen Dollar Entschädigung für die Opfer des Straftäters.

USAG holt ehemalige Opfer in den Vorstand 

Zu dem jetzt getroffenen Vergleich gehört auch, dass USAG und das Olympische und Paralympische Komitee einige ihrer Posten im Vorstand an ehemalige Opfer vergeben. Außerdem sollen weitere Maßnahmen zum Schutz der Athletinnen vor künftigem Missbrauch getroffen werden. Um diese Reformen durchzusetzen, verpflichte sich das Olympische Komitee, fünf Millionen US-Dollar zur Verfügung zu stellen, sagte ein Anwalt der Klägerinnen.

se/rb (sid, dpa, ap, rtr)    

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