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Politik

Millionen für Klimaschutz in armen Ländern

12. Dezember 2020

Beim UN-Klimagipfel hat Kanzlerin Angela Merkel 500 Millionen Euro ins Aussicht gestellt. Generalsekretär Antonio Guterres will den Klimanotstand ausrufen.

UN | Virtueller Klimagipfel | Generalsekretär Antonio Guterres
UN-Generalsekretär Antonio Guterres: Wegen der Coronavirus-Pandemie fand der Klimagipfel virtuell stattBild: Wang Ying/Xinhua/picture alliance

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat weitere finanzielle Mittel zugesagt, um ärmere Länder beim Klimaschutz zu unterstützen. "Alle Staaten müssen notwendige Klimaschutz-Investitionen finanzieren können", sagte die Kanzlerin in einem Videogrußwort zum virtuellen UN-Klimagipfel in New York. Deutschland werde zusätzlich knapp 500 Millionen Euro für die internationale Klimafinanzierung bereitstellen, kündigte sie an.

Deutschland halte außerdem die Zusage ein, die Klimafinanzierung bis 2020 auf jährlich vier Milliarden Euro zu verdoppeln. Merkel will sich auch dafür einsetzen, das bis zum nächsten Klimagipfel in Glasgow im Dezember 2021 geklärt wird, wie es mit den Hilfen der reicheren Länder für die Ärmeren für Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel weitergeht.

Zusagen noch nicht vollständig erreicht

Die Industrieländer hatten 2009 in Kopenhagen versprochen, bis 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar aus öffentlichen und privaten Quellen für Klimaschutz in Entwicklungsländern zu mobilisieren. Zuletzt hatten die Vereinten Nationen kritisiert, dass diese Marke noch nicht erreicht sei.

Da die große jährliche UN-Klimakonferenz wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben wurde, richteten die Vereinten Nationen, Großbritannien und Frankreich eine Videokonferenz aus, bei der die Staaten ehrgeizigere Klimaschutzziele vorlegen sollten. Die Konferenz findet fünf Jahre nach der Unterzeichnung des Pariser Klimaschutzabkommens statt. Die Teilnehmer hatten sich damals das Ziel gesetzt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu begrenzen.

Guterres warnt vor Katastrophe

Deshalb rief UN-Generalsekretär António Guterres die Staats- und Regierungschefs auf, in ihren Ländern den "Klima-Notstand" auszurufen. "Wenn wir den Kurs nicht ändern, könnten wir auf einen katastrophalen Temperaturanstieg von mehr als drei Grad in diesem Jahrhundert zusteuern", warnte er zum Auftakt der virtuellen Konferenz. Deshalb müsse der Klima-Notstand verhängt werden, "bis Klimaneutralität erreicht ist".

China kündigt weitere Maßnahmen an

Chinas Präsident Xi Jinping kündigte an, bis 2030 werde die Volksrepublik ihre CO2-Emissionen pro Bruttoinlandsprodukt-Einheit um mehr als 65 Prozent im Vergleich zu 2005 mindern. Der Anteil nicht-fossiler Energien am gesamten Energieverbrauch solle auf etwa 25 Prozent ansteigen. Zudem solle aufgeforstet sowie die Wind- und Solarkraft weiter ausgebaut werden. China ist das Land mit dem weltweit größten Treibhausgas-Ausstoß.

Frankreichs Wirtschaft und Finanzen sollen grün werden

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron setzte sich für ein Umdenken im Finanz- und Wirtschaftsbereich ein. "Wir müssen die öffentlichen und privaten Geldflüsse massiv umlenken, um sie mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens in Einklang zu bringen", verlangte er in seiner Videobotschaft. Die Wirtschaft solle entkarbonisiert werden - also von der Nutzung kohlenstoffhaltiger Energieträger abkehren.

Zudem müsse die Klimabilanz von Firmen transparenter werden. Bereits vor der Konferenz hatte er auf einem Gipfel in Paris angekündigt, dass die Unternehmen des französischen Börsenleitindexes Cac 40 ab 2021 die Empfehlungen einer Taskforce für finanzielle Offenlegungen mit Klimabezug als Maßstab anerkennen und deren Umsetzung vertiefen wollen.

uh/haz (dpa, afp)

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