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Politik

Millionen Kindern droht der Hungertod

18. März 2019

Fast 30 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Kinderrechtskonvention sind noch immer viele Kinder unterernährt. 56 Millionen könnten laut einer Prognose bis 2030 durch Hunger und andere vermeidbare Ursachen sterben.

Hungersnot im Jemen
Bild: picture-alliance/dpa/M. Mohammed

Mangelernährung, fehlende Gesundheitsversorgung, Konflikte - das sind Gründe, warum bis zum Jahr 2030 etwa 56 Millionen Kinder unter fünf Jahren zu sterben drohen. Die Prognose geht auf eine Stellungnahme der Bundesregierung zu einer Anfrage der Grünen über die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention hervor. Zuerst hatte die "Saarbrücker Zeitung" darüber berichtet.

Insgesamt sind demnach 150 Millionen Kinder weltweit chronisch unterernährt und 50 Millionen "akut unterernährt". Auch das Schicksal von Kindern in bewaffneten Konflikten stellt nach Angaben der Regierung eine Herausforderung dar. Kinder seien "besonders schutzlos gegenüber Gewalt und systematischen Verletzungen des humanitären Völkerrechts". Mehr als zwei Drittel aller Kinder würden weltweit verschiedenste Formen von Gewalt erleben. Die Bundesregierung beruft sich in ihrer Antwort auf Zahlen des Kinderhilfswerks UNICEF, des Welternährungsprogramms und der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Viertel der Todesfälle durch Umweltverschmutzungen 

Künftig sind den Angaben zufolge zudem die Folgen des Klimawandels für Kinder besonders bedrohlich. Eine halbe Milliarde Kinder lebten in Regionen, die stark von Überflutungen bedroht seien, 115 Millionen lebten in Regionen mit tropischen Stürmen und 160 Millionen in extremer Dürre. Ein Viertel aller Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren sei auf Umweltverschmutzung zurückzuführen.

Zu Verbesserung der gesundheitlichen Bedingungen für Kinder und Mütter hat Deutschland im Jahr 2017 nach Regierungsangaben insgesamt 572 Millionen Euro ausgezahlt. Empfänger waren bilaterale und multilaterale Organisationen. Der Menschenrechtsexperte der Grünen, Kai Gehring, erklärte, Kinderleben gehörten endlich in den Mittelpunkt deutscher Außenpolitik. "Es widerspricht himmelschreiend allen humanitären Zielen und den Kinderrechten, die Lage von Kindern durch deutsche Rüstungsexporte zu verschlimmern", so der Politiker. Die Bundesregierung solle die diskutierten Milliardenbeiträge für Kriegswaffen besser in die Überlebens- und Zukunftschancen von Kindern investieren.

Die UN-Kinderrechtskonvention wurde am 20. November 1989 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen angenommen. Demnach haben Kinder einen Anspruch auf besondere Fürsorge und Unterstützung, auf Förderung und Schutz, eine gewaltfreie und sie schützende Erziehung, auf Bildung und Ausbildung, auf eine Erziehung zu demokratischen Einwohnerinnen und Einwohnern sowie auf ihre angemessene Beteiligung am politischen und gesellschaftlichen Leben.

ie/rb (epd, kna, afp)

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