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KriminalitätHaiti

Mindestens 180 Tote bei Massaker in Haiti

9. Dezember 2024

Im Karibikstaat Haiti sorgt eine grausame Bluttat für Schlagzeilen. Mehr als 180 Menschen wurden ermordet, die Opfer waren fast alle älter als 60 Jahre.

Ein kenianischer Polizeibeamter patrouilliert mit der Waffe in der Hand in Port-au-Prince
Haiti kommt nicht zur Ruhe - Kenia hat Polizisten als Teil einer multinationalen Schutztruppe in das Land entsandt, die aber bisher wenig ausrichten konntenBild: Jean Feguens Regala/REUTERS

Bei einem Massaker in einem Elendsviertel in Haiti sind mindestens 180 Menschen getötet worden. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, bestätigte die Zahl vor Reportern in Genf. "Diese jüngsten Tötungen bringen die Todeszahl in Haiti in diesem Jahr auf unglaubliche 5000 Menschen. Wir müssen den Strom der Waffen nach Haiti, Sudan und Myanmar stoppen", ergänzte er. Laut einer Mitteilung der Organisation Komitee für Frieden und Entwicklung (CPD) soll es sich um den Racheakt eines Bandenbosses handeln. Das CPD hatte die Zahl der Opfer mit mehr als 100 angegeben.

Das Massaker geschah im Armenviertel Cité Soleil

Das Blutbad ereignete sich der Mitteilung zufolge in Wharf Jeremie, einem Teil von Cité Soleil, dem berüchtigtsten Armenviertel der Hauptstadt des Karibikstaates. Den Informationen zufolge soll ein Sohn des Bandenbosses Monel Felix, alias Micanord, an einer geheimnisvollen Krankheit gestorben sein. Der Bandenboss habe daraufhin die Menschen in dem Viertel beschuldigt, seinen Sohn verhext zu haben, und entschieden, alle älteren Menschen und Voodoo-Anhänger dafür zu bestrafen. Seine Bandenmitglieder hätten in dem Slum am Freitag und am Samstag Frauen und Männer mit Macheten und Messern umgebracht. Fast alle seien über 60 Jahre alt gewesen, ihre Leichname seien verstümmelt und auf offener Straße verbrannt worden. Der Voodoo-Kult, der seine Ursprünge in Westafrika hat, ist in Haiti eine anerkannte Religion.  

Haiti ist das ärmste Land des amerikanischen Kontinents

Cite Soleil ist ein dicht besiedelter Slum am Hafen der Hauptstadt Port-au-Prince und gehört zu den gewalttätigsten Gebieten Haitis. Die Region wird durch Banden streng kontrolliert - auch die Nutzung von Mobiltelefonen. Durch diese Einschränkung seien Bewohner nicht in der Lage gewesen, Informationen über die Geschehnisse weiterzugeben.

In Haiti gerät die Bandengewalt außer Kontrolle

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Haiti, das sich mit der Dominikanischen Republik die Karibikinsel Hispaniola teilt, ist das ärmste Land des amerikanischen Kontinents. Seit Jahren leidet es unter der Gewalt schwer bewaffneter Banden, die die Hauptstadt größtenteils unter ihrer Kontrolle haben. Aus Kenia als Teil einer multinationalen Schutztruppe entsandte Polizisten haben bisher wenig ausrichten können. 

pg/se (dpa, rtr)

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