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Mindestens 24 Tote nach Sturzflut in Texas

5. Juli 2025

Überschwemmungen sind am Fluss Guadalupe im Süden der USA nichts Ungewöhnliches. Ein Unwetter hat nun aber eine verheerende Flut ausgelöst. Mehr als 20 Kinder werden vermisst.

Einsatzkräfte am Ufer des Guadalupe, im Hintergrund sind Fluten zu sehen
Einsatzkräfte auf der Suche nach Vermissten am Ufer des Guadalupe Bild: Michel Fortier/San Antonio Express-News/AP/picture alliance

Es waren sintflutartige Regenfälle in äußerst kurzer Zeit: Gewitter ließen am Freitag in Kerr County im Bundesstaat Texas im Süden der USA extrem große Mengen Niederschlag vom Himmel fallen. Die Folge: Der Fluss Guadalupe schwoll an. Wie texanische Behörden melden, stieg der Pegelstand innerhalb von 45 Minuten um acht Meter. Eine Sturzflut wälzte sich durchs Tal.

Wie der Sheriff von Kerr County, Larry Leitha, mitteilte, sind dabei mindestens 24 Menschen gestorben. Den Behörden zufolge wurde auch ein Campingplatz überflutet, auf dem unter anderem ein Sommercamp für Kinder stattfand. Mehr als zwanzig Mädchen aus dem Camp gelten noch immer als vermisst.

Verwaltungschef: "Gefährlichstes Flusstal der USA"

Der Verwaltungschef des Landkreises, Rob Kelly, machte deutlich, dass Sturzfluten in der Gegend üblich sind, in diesem aus seiner Sicht "gefährlichsten Flusstal der USA". Die Überschwemmung nun sei aber unerwartet gewesen.

Überflutetes Tal des GuadelupeBild: Eric Vryn/Getty Images

Dalton Rice, der Stadtverwalter der Kreisstadt Kerrville, sagte Reportern, dass die extremen Überflutungen noch vor Sonnenaufgang und ohne Vorwarnung auftraten. Die Behörden seien nicht in der Lage gewesen, eine Evakuierung anzuordnen. "Alles geschah sehr schnell, in einem sehr kurzen Zeitraum, der nicht vorhergesagt werden konnte, nicht einmal mit Radar", so Rice.

Der Nationale Wetterdienst der USA rief für Teile von Kerr County im texanischen Hill Country, etwa 105 km nordwestlich von San Antonio, den Hochwassernotstand aus. Rund 500 Rettungskräfte und 14 Hubschrauber waren im Einsatz, die Nationalgarde von Texas und die US-Küstenwache waren ebenfalls beteiligt.

Rettungskräfte im Einsatz im FlutgebietBild: Eric Vryn/Getty Images

Freeman Martin, Leiter des Amts für öffentliche Sicherheit in Texas, warnte vor einer "weiteren Flutwelle", die sich im Anmarsch befinde. In der Umgebung wurden die Anwohner aufgefordert, sich in höhere Lagen zu begeben. Es wurden zentrale Anlaufpunkte geschaffen.

Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, sicherte die Unterstützung "aller verfügbaren Kräfte" zu. Er rief für Teile von Texas den Katastrophenfall aus, um zusätzliche Ressourcen zu mobilisieren.

Mehr als 230 Menschen wurden laut Behördenangaben bereits gerettet. Die Suche nach Vermissten gehe weiter, sagte Abbott bei einer Pressekonferenz am Freitagabend (Ortszeit). "Wir werden nicht aufhören, bis wir alle gefunden haben", versicherte der Gouverneur.

Leichen in Autos gefunden

Unter den Toten sind nach Angaben des Vize-Gouverneurs Dan Patrick Erwachsene und Kinder. Einige Leichen wurden in Autos gefunden, die weggespült worden waren. Die Lage sei unübersichtlich, es gebe kein Strom und kein Internet.

Kerr County ist beliebt für Sommercamps. In den USA nutzen viele das verlängerte Wochenende mit dem Unabhängigkeitstag am Freitag für Ausflüge. In Texas waren bereits Mitte Juni bei einer Sturzflut im südöstlich von Kerr gelegenen San Antonio mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen.

AR/pgr (rtr, afp, dpa)

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