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Politik

30 Zivilisten in Afghanistan ermordet

26. Oktober 2016

Die Behörden vermuten Kämpfer in Diensten des "Islamischen Staats" hinter dem Blutbad. Der Provinzgouverneur sagt, es habe sich um eine Vergeltungstat gehandelt.

Afghanistan Truppen in Nengarhar näch Kämpfen mit dem IS
Oft hilflos im Kampf gegen den "Islamischen Staat": Afghanische RegierungssoldatenBild: DW/O. Deedar

Mutmaßliche Mitglieder der Dschihadisten-Miliz "Islamischer Staat" (IS) haben nach Regierungsangaben mindestens 30 Zivilisten umgebracht. Die Opfer, darunter auch Kinder, seien in der Nacht zu Mittwoch getötet worden, sagte der Gouverneur der Provinz Ghor, Nasir Chaseh, der Nachrichtenagentur AFP. "Ihre Leichen wurden heute Morgen von Anwohnern entdeckt." Der IS bekannte sich zunächst jedoch nicht zu der Tat.

Dorfbewohner entführt

Nach Angaben des Gouverneurs wurden die Zivilisten entführt und ermordet, um den Tod eines IS-Anführers nördlich der Provinzhauptstadt Firoskoh zu rächen. "Mit Hilfe von Ortsansässigen haben unsere Sicherheitskräfte gestern einen Einsatz durchgeführt und einen IS-Kommandeur getötet", sagte Chaseh. Daraufhin hätten IS-Kämpfer die Dorfbewohner entführt, die meisten davon Hirten.

Bei den Kämpfern soll es sich Berichten aus Kabul zufolge um ehemalige Anhänger der radikalislamischen Taliban handeln. Sie seien vor acht Monaten in den Osten des Landes gegangen und dann als IS-Kämpfer zurückgekehrt. Beide Organisationen stehen zunehmend in einem Konkurrenzverhältnis zueinander. Ende Juli hatte der IS die Verantwortung für einen Anschlag auf eine schiitische Demonstration in der Hauptstadt Kabul übernommen, bei dem mehr als 80 Menschen getötet worden waren.

ml/SC (afp, APE)