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Konflikte

48 Tote bei zwei Anschlägen in Afghanistan

17. September 2019

Allein 26 Menschen starben bei einem Selbstmordattentat während einer Veranstaltung des afghanischen Präsidenten Ghani in der Provinz Parwan. Ghani blieb unverletzt. Wenig später folgte in Kabul eine weitere Attacke.

Afghanistan | Selbstmordanschlag in Kabul
Bild: Reuters/O. Sobhani

Kurz vor den Präsidentschaftswahlen in Afghanistan haben die Taliban bei zwei Selbstmordattentaten mindestens 48 Menschen getötet. Bei einem Angriff auf eine Wahlkampfveranstaltung von Afghanistans Präsident Aschraf Ghani  starben mindestens 26 Menschen, wie der TV-Sender Tolo News berichtete. Ghani selbst blieb unverletzt. Doch mindestens 42 Menschen erlitten Verletzungen, als ein Selbstmordattentäter in der Parwan-Provinz, nördlich der Hauptstadt Kabul, auf einem Motorrad eine Bombe am Eingang des Veranstaltungsortes zündete.

Afghanistans Präsident Ashraf Ghani (m.)Bild: picture-alliance/AP Photo/N. Khan

Wenig später wurden bei einem weiteren Selbstmordattentat nahe der US-Botschaft in Kabul mindestens 22 Menschen getötet. Knapp 40 Menschen wurden verletzt bei dem Angriff am belebten Massud-Platz im Zentrum von Kabul. Unter den Opfern waren viele Frauen und Kinder. Die Taliban bekannten sich zu beiden Anschlägen.

Ghani: Taliban wollen keinen Frieden

Ghani erklärte, mit den Attentaten zeigten die Taliban erneut, dass sie weder Frieden noch Stabilität in Afghanistan wollten. Die UN-Mission für Afghanistan (UNAMA) kritisierte die Anschläge als "verachtenswürdige Missachtung ziviler Lebens". 

Die radikalislamische Miliz hatte Anfang August zu einem Boykott der Präsidentschaftswahl in Afghanistan aufgerufen und gleichzeitig mit Gewalt gedroht. Die Bevölkerung solle sich von Wahlveranstaltungen fernhalten, um nicht zu einem potenziellen Ziel zu werden, hieß es. Die Abstimmung ist für den 28. September angesetzt.

Immer wieder kommt es in Afghanistan zu Anschlägen wie hier in Kabul (Archivbild)Bild: Dw/G. Adeli

Durchführung der Wahl gefährdet

Bereits der erste Tag des Wahlkampfs um das Amt des Präsidenten Ende Juli war von einem schweren Anschlag überschattet worden. Bei einem Autobomben-Angriff auf das Büro des Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten, Amrullah Saleh, in der Hauptstadt Kabul wurden mehr als 20 Menschen getötet.  Aufgrund der schlechten Sicherheitslage ist zudem die Durchführung der Wahl in vielen Gebieten gefährdet. Die Taliban lehnen Wahlen generell ab.

sti/cgn (afp, dpa, rtr, epd)

 

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