1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Mindestens neun Tote bei Erdbeben in Japan

15. April 2016

Japaner leben wie auf einem Pulverfass. Erneut hat ein schweres Erdbeben die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt heimgesucht. Dabei gab es mehrere Tote und zahlreiche Verletzte.

Das Erdbeben wütete auch in der Stadt Mashiki (Foto: Reuters)
Das Erdbeben wütete auch in der Stadt MashikiBild: Reuters/Kyodo

Zerstörung nach dem Erdbeben in Japan

00:40

This browser does not support the video element.

Bei einem schweren Erdbeben im Süden Japans sind in der Nacht zum Freitag mindestens neun Menschen getötet worden. Dies teilte der Katastrophenschutz der am stärksten betroffenen Präfektur Kumamoto mit. Nach Angaben der Regierung wurden mindestens 860 Menschen verletzt, mehr als 50 davon schwer. Das Beben der Stärke 6,5 erschütterte die Insel Kyushu. Dadurch stürzten dutzende Häuser ein, Brände brachen aus.

Rund 40.000 Menschen verließen aus Angst vor weiteren Beben ihre Häuser und wurden teilweise in Notunterkünften untergebracht. In mindestens 14.000 Haushalten fiel der Strom aus, die Gasversorgung wurde unterbrochen. Im Süden Japans stellten große Unternehmen wie Sony und Toyota vorsichtshalber die Produktion ein.

Die Erdstöße machten auch Fernstraßen in der Präfektur Kumamoto unpassierbarBild: Reuters/Kyodo

Der Fernsehsender NHK zeigte, wie ein acht Monate altes Baby lebend aus den Trümmern gezogen wurde. Katastrophenschutzminister Taro Kono sagte, möglicherweise seien noch weitere Menschen verschüttet. Nach einer Meldung von NHK wurde ein Krankenhaus evakuiert, das einzustürzen drohte.

Viele Helfer im Einsatz

Die Regierung richtete einen Krisenstab ein. Nach Angaben des Regierungssprechers wurden umgehend Material und Rettungskräfte in die Region geschickt. Mehr als 4000 Polizisten, Soldaten und Feuerwehrleute sind im Einsatz. Ministerpräsident Shinzo Abe sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus.

Das Epizentrum lag in der südwestlichen Stadt Kumamoto, rund 900 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Tokio. Das Beben ereignete sich etwa zehn Kilometer unter der Erdoberfläche. Nach einer Mitteilung der japanischen Meteorologiebehörde gab es mehrere Nachbeben, das stärkste davon mit 6,4. Die US-Erdbebenwarte USGS gab die Stärke des heftigsten Bebens mit 6,2 an. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht herausgegeben.

Atomreaktoren arbeiten normal

Nach Angaben des Energieversorgers Kyushu Denryoku waren die zwei Reaktoren des rund 130 Kilometer entfernten Atomkraftwerkes Sendai nicht vom Erdbeben betroffen. Die Anlagen arbeiteten normal, hieß es. Die beiden Reaktoren in Sendai sind die einzigen, die nach der Katastrophe von Fukushima derzeit in Betrieb sind.

Vor gut fünf Jahren waren im Nordosten Japans in Folge eines gewaltigen Erdbebens und Tsunamis rund 18.500 Menschen ums Leben gekommen. Im Atomkraftwerk Fukushima kam es zu Kernschmelzen. Japan ist eines der am stärksten von Erdbeben gefährdeten Länder der Welt.

kle/se (afp, dpa, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen