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Minister de Maizière bei den nordamerikanischen Freunden

15. Februar 2012

Verstärkung der militärischen Kooperation mit Kanada, Bundesverdienstkreuz für einen früheren US-General - der deutsche Verteidigungsminister absolviert derzeit ein Besuchsprogramm voller Harmonie und Dankbarkeit.

German Defence Minister Thomas de Maiziere (R) takes part in a news conference with his Canadian counterpart Peter MacKay at the National Defence headquarters in Ottawa February 14, 2012. REUTERS/Chris Wattie (CANADA - Tags: MILITARY POLITICS) eingestellt von sti
de Maizière Kanada

Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) ist zu einem mehrtägigen Besuch in den USA eingetroffen. Im Mittelpunkt steht ein Gespräch mit seinem US-Kollegen Leon Panetta am Donnerstag, bei dem es unter anderem um die Lage in Afghanistan und die Vorbereitung des NATO-Gipfels im Mai in Chicago gehen soll.

Ehrung für Ex-ISAF-Chef Petraeus

Zunächst aber verlieh de Maizière dem früheren Kommandeur der internationalen Afghanistan-Schutztruppe, David Petraeus, das Bundesverdienstkreuz. Der 59-jährige Petraeus sei ein "herausragender Stratege und ein wahrer Freund des deutschen Volkes", sagte de Maizière bei der Verleihung in Washington. Petraeus führte von Juni 2010 bis Juli 2011 den ISAF-Einsatz am Hindukusch, an dem auch rund 4800 Bundeswehr-Soldaten beteiligt sind. Seit vergangenem Sommer steht der Ex-General an der Spitze des US-Geheimdienstes CIA. Der Minister will außerdem die Ausbildungszentren der deutschen Luftwaffe auf den US-Stützpunkten in El Paso (Texas) und Holloman (New Mexico) besuchen. Zum Abschluss der Reise am Freitag sind zwei Reden an der Denkfabrik Center for a New American Security in Washington sowie an der renommierten Harvard Universität in Boston geplant.

David PetraeusBild: AP

De Maizière reiste aus Kanadas Hauptstadt Ottawa an, wo er sich mit seinem kanadischen Kollegen Peter MacKay getroffen hatte. Dabei erklärten beide Länder, ihre militärische Zusammenarbeit ausbauen zu wollen. Das kanadische Militär soll demnach den Flughafen Köln-Bonn künftig als Drehkreuz zur Verlegung von Truppen und Material nutzen dürfen. Bisher war Kanada - etwa bei der Versorgung seiner Truppen in Afghanistan - auf die US-Basis im rheinland-pfälzischen Spangdahlem angewiesen. de Maizière führte die Entscheidung für Köln-Bonn unter anderem darauf zurück, dass dort Nachtflüge erlaubt sind.

Deutsche Unterstützung "hat kanadisches Leben gerettet"

MacKay bedankte sich bei de Maizière auch für die deutsche Unterstützung in Afghanistan in den vergangenen Jahren - vor allem für die Lieferung von 20 Leopard-2-Kampfpanzern. "Das hat kanadische Leben gerettet", sagte er. Der Leopard 2 zählt zu den Exportschlagern der deutschen Rüstungsindustrie. Bei der deutschen Truppe am Hindukusch finden die schweren Kampfpanzer dagegen keine Verwendung - weil sie angeblich für das bergige Gelände im nordafghanischen Einsatzgebiet nicht so gut geeignet sind.

Den Flughafen Köln-Bonn dürfen Kanadas Streitkräfte künftig als Drehkreuz nutzenBild: picture-alliance/dpa

Die kanadischen Streitkräfte waren in der heftig umkämpften Süd-Provinz Kandahar zusammen mit den US-Amerikanern im Einsatz. Als einer der ersten großen Truppensteller am Hindukusch hat Ottawa im vergangenen Jahr den Kampfeinsatz beendet. Jetzt sind die Kanadier nur noch mit etwa 950 Ausbildern dort vertreten. 158 kanadische Soldaten starben seit 2002 in Afghanistan. Damit waren die Verluste drei Mal so groß wie die der Bundeswehr mit 52 Soldaten.

sti/qu (dpa rtr afp)

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