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Politik

Gefechte treffen Krankenhäuser von Hodeida

8. November 2018

Die Lage in der Hafenstadt im Jemen spitzt sich weiter zu: Laut Amnesty International werden auch Krankenhäuser für militärische Zwecke missbraucht. Schwerverletzte Zivilisten, darunter viele Kinder, sitzen in der Falle.

Jemen Hodeida Regierungstruppen rücken vor
Bild: Getty Images/AFP

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat den Huthi-Rebellen schwere Vergehen gegen die Zivilbevölkerung im Kampf um die jemenitische Hafenstadt Hodeida vorgeworfen. Die Rebellen würden Krankenhäuser für militärische Zwecke missbrauchen und in der Stadt Minen legen, erklärte die Nahost-Kampagnendirektorin von Amnesty, Samah Hadid. Sie sprach von einer "äußert besorgniserregenden Entwicklung". 

Laut der Menschenrechtlerin positionierten die Huthi-Rebellen im Kampf gegen die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition Soldaten auf dem Dach eines Krankenhauses im Viertel des 22. Mai. In dem Krankenhaus befänden sich jedoch zahlreiche verletzte Zivilisten, die nicht flüchten könnten. 

Im Krankenhaus in Lebensgefahr

Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF hatte bereits in den vergangenen Tagen gewarnt, die "intensiven" Gefechte zwischen Rebellen und regierungstreuen Soldaten hätten sich dem Krankenhaus Al-Thawra in Hodeida gefährlich genähert. 59 Kinder seien deshalb dort in Lebensgefahr, 29 von ihnen lägen auf der Intensivstation.

Die Mitarbeiter und die Patienten des Krankenhauses hörten fallende Bomben und Schüsse, erklärte UNICEF . Der Zugang zum Krankenhaus sei "gefährlich". UNICEF rief die Konfliktparteien auf, die Kämpfe nahe dem Krankenhaus einzustellen und Zivilisten einen sicheren Zugang zu gewähren. Zudem sollte die zivile Infrastruktur von Hodeida nicht weiter angegriffen werden. Fast alle humaitären Hilfsgüter gelangen über den Hafen der umkämpften Stadt in den Jemen.

Nach Angaben der Kinderrechtsorganisation Save the Children wurde ein 15-jähriger Junge in einem Krankenhaus in Hodeida durch einen Granatsplitter getötet. Fünf weitere Kinder seien verletzt worden. Save the Children gab an, auch eine von der Organisation unterstützte Gesundheitseinrichtung sei beschossen und lebensrettende Medikamente vernichtet worden.

In der Falle

Ein Bündnis aus 30 internationalen humanitären, friedensbildenden und Menschenrechtsorganisationen appellieren in einer gemeinsame Stellungnahme an die an der Friedenskonferenz für Jemen beteiligten Regierungen, für eine sofortige Einstellung der Kampfhandlungen zu sorgen. Sie forderten, Waffenlieferung zu unterbinden und ungehinderten Hilfszugang zu gewährleisten. "Mit 14 Millionen Männern, Frauen und Kinder - der Hälfte der Bevölkerung - am Rande einer Hungersnot, ist es mehr als allerhöchste Zeit zu handeln", hieß es.

Vom Hungertod bedrohte Kinder sind auch im Krankenhaus nicht sicherBild: picture-alliance/dpa/AP Photo/H. Mohammed

Vergangene Woche hatten regierungstreue Soldaten eine Bodenoffensive begonnen, um die von Rebellen kontrollierte 600.000-Einwohner-Stadt Hodeida einzukesseln. Unterstützt werden sie von Luftangriffen einer Militärkoalition unter Führung Saudi-Arabiens. Allein bei den Kämpfen in der vergangenen Nacht sind mindestens 47 Rebellen und 11 Soldaten getötet worden.

Der Rebellenchef Abdel Malik al-Huthi kündigte in einer Fernsehansprache entschiedenen Widerstand gegen die Offensive an. Falls die Militärkoalition davon ausgehe, dass die Rebellen nach der Einnahme einzelner Gebiete kapitulieren würden, sei dies ein Irrtum. "Das wird nicht geschehen."

Im Jemen sind durch den seit Jahren anhaltenden Konflikt laut UNO mehr als 14 Millionen Menschen von Hunger bedroht. Rund 10.000 Menschen wurden getötet.

jv/sti (afp, ape, kna)

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