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"Mission impossible" in der Türkei

2. August 2016

Es ist noch kein Feindesland. Aber so wie zu Beginn des Einsatzes ist es auch nicht mehr. Inzwischen gelten für die Bundeswehr-Einheiten in der Türkei stärkere Sicherheitsregeln. Wie heikel ist die Lage in Incirlik?

Türkei Incirlik
Bild: Getty Images/AFP/T. Schwarz

Nach dem Putschversuch in der Türkei hat die Bundeswehr nach eigenen Angaben die Sicherheitsvorkehrungen für die auf der Nato-Basis Incirlik im Süden des Landes stationierten deutschen Soldaten verstärkt. Die Basis werde "kurzfristig und präventiv" nur noch mit speziellen Flugzeugen angeflogen. Und zwar mit solchen Maschinen, die mit Systemen zur Verteidigung gegen Raketenangriffe ausgerüstet sind, wie ein Sprecher des Einsatzführungskommandos in Potsdam bestätigte.

Die Bundeswehr habe sich damit entsprechenden Maßnahmen der USA und anderer Partner angeschlossen. Eine akute Gefährdung für die dort stationierten deutschen Soldaten bestehe nicht, betonte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums in Berlin.

Keine Ansprechpartner

Die türkische Regierung hatte nach dem gescheiterten Militärputsch im Juli tausende Militärs ihrer Posten enthoben. Zurzeit seien für die Zusammenarbeit in Incirlik wichtige türkische Stellen teilweise nicht besetzt und es fehlten Ansprechpartner, sagte der Sprecher weiter.

Bei der Operation "Counter Daesh" (der Begriff "Daesh" ist die arabische Abkürzung des Namens der IS-Terrormiliz) sind derzeit 252 Bundeswehrsoldaten im Einsatz. Davon sind 238 in Incirlik stationiert. Nach Angaben des Einsatzführungskommandos arbeiten die übrigen als Verbindungsoffiziere in Katar, Kuwait und Jordanien.

Deutscher Tornado in IncirlikBild: Getty Images/AFP/T. Schwarz

Zwei Tornado-Flüge am Tag

Bisher haben die Tornados im Rahmen dieser Mission 443 Einsatzflüge übernommen. Auf das Tankflugzeug Airbus A310 entfielen 189 Einsätze. Im Durchschnitt gibt es - nach früheren Angaben der Bundeswehr - zwei Tornado-Flüge am Tag, das Tankflugzeug ist durchschnittlich einmal am Tag in der Luft.

Seit die Türkei den Besuch von Bundestagsabgeordneten als Reaktion auf die Armenierresolution des Parlaments untersagt hat, mehren sich Stimmen in Deutschland, die deutschen Soldaten abzuziehen. Nach dem Putschversuch war die Basis zeitweise von der Stromversorgung abgeschnitten und musste sich mit Stromgeneratoren behelfen. Es gab zudem Berichte, die türkische Basis habe eine nicht näher bezeichnete Rolle bei dem Putschversuch gespielt.

ml/wa (dpa,afp)

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