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Politik

Mississippi tauscht umstrittene Flagge aus

29. Juni 2020

Das Parlament in Jackson hat entschieden: Mississippi wird als letzter US-Bundesstaat die Symbolik der einstigen Sklavenhalter aus seiner Flagge entfernen.

Flagge I Mississippi I Südstaatenfahne
Hat ausgedient: Mississippis bisherige FlaggeBild: picture-alliance/AP/R. Solis

Inmitten der Rassismusdebatte in den USA hat das Parlament des südlichen Bundesstaates Mississippi eine Änderung seiner umstrittenen Flagge beschlossen. Die seit 1894 gültige Flagge erinnert an die einstigen Sklavenhalter im Süden, die sogenannten Konföderierten. Die Südstaaten kämpften im Bürgerkrieg mit dem Norden von 1861 bis 1865 vergeblich für den Erhalt der Sklaverei.

Nach dem Repräsentantenhaus in der Hauptstadt Jackson stimmte auch Mississippis Senat für die Einsetzung einer Arbeitsgruppe zum Entwurf einer neuen Flagge. Diese soll dann nicht mehr als Element ein umgangssprachlich auch als "Südstaatenflagge" bezeichnetes Andreaskreuz mit 13 Sternen enthalten.

Die Konföderierten-Flagge: Kritiker sehen in ihr ein Symbol des Rassismus und der SklavereiBild: DW/I. Pohl

Die Entscheidung fiel mit großer Mehrheit. Augenzeugen berichteten, die Flagge über dem Parlament sei nur Minuten nach der Abstimmung eingeholt worden - ungeachtet der Demonstranten, die vor dem Gebäude für den Erhalt der Flagge warben. Der republikanische Gouverneur Tate Reeves hatte bereits am Samstag angekündigt, er werde das entsprechende Gesetz unterschreiben, sobald es ihm vorliege.

Auftrieb für Flaggengegner

Der Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz Ende Mai und die darauffolgenden Proteste gegen Rassismus hatten Gegnern der bisherigen Flagge neuen Auftrieb gegeben. Die künftige Flagge soll das Motto "Wir vertrauen auf Gott" enthalten und am 3. November - parallel zur Präsidentenwahl - den Bürgern zur Abstimmung vorgelegt werden.

Senator John Horhn von der Demokratischen Partei sagte, die bloße Änderung der Fahne reiche zwar nicht aus, um die fortbestehenden Auswirkungen der rassistisch geprägten Vergangenheit zu beheben. Doch handle es sich um einen "großen Schritt" auf dem Weg zur Anerkennung der Würde aller Menschen. Joe Biden, der designierte Herausforderer von US-Präsident Donald Trump, bezeichnete Mississippis Entscheidung als einen Sieg der Moral.

wa/bru (dpa, afp, rtr)

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