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Politik

Mit Corona-Lorbeeren zur zweiten Amtszeit

5. Juli 2020

Tokios Gouverneurin Yuriko Koike kann die japanische Hauptstadt weiter regieren. Ihr Umgang mit der Corona-Pandemie hat die Wähler offenbar überzeugt. Wird die frühere Verteidigungsministerin bald auch Regierungschefin?

Japan  Tokio | Yuriko Koike: Gouverneurin von Tokio
Bild: picture-alliance/AP Images/T. Suzuki

Millionen Wähler in Tokio haben der amtierenden Gouverneurin Yuriko Koike eine zweite Amtszeit beschert. Erste Ergebnisse und Nachwahlbefragungen zeigten, dass Koike, die vor vier Jahren als erste Frau den Posten in Japans Hauptstadt übernahm, weit vor allen anderen 21 Kandidaten liegt. "Ich freue mich sehr über die starke Unterstützung durch die Einwohner Tokios, sagte die 67-Jährige vor Journalisten (Bild oben). Priorität habe für sie nun der weitere Umgang mit der Corona-Pandemie.

Tokio will die wegen der Corona-Pandemie verschobenen Olympischen Spiele im nächsten Jahr ausrichtenBild: Reuters/D. Ruvic

Die Wähler hatten offenbar darauf vertraut, dass Koike den Ausbruch des Coronavirus in der japanischen Hauptstadt in den Griff bekommt und die verschobenen Olympischen Spiele im nächsten Jahr ausrichtet. Sie wird von vielen sogar schon als Kandidatin für die Nachfolge von Regierungschef Shinzo Abe gesehen, dessen Amtszeit im September kommenden Jahres endet.

Regierungschef Shinzo Abe: Sein Vorgehen während des Ausbruchs der Pandemie wird von vielen als zögerlich kritisiert Bild: Imago Images/Kyodo

Anders als Abe, dessen Umgang mit der Corona-Pandemie als unzureichend und zögerlich kritisiert wurde und dessen Umfragewerte deswegen klar gesunken sind, erntete Koike für ihre Corona-Politik in Tokio in bewusster Abgrenzung zu Abe Zustimmung. Und das, obwohl die Zahl der täglichen Neuinfektionen zuletzt wieder über 100 gestiegen ist. Als eine Problemzone wurden Tokios nächtliche Amüsierviertel ausgemacht. Die Stadtregierung rief die Bürger erneut zu Vorsichtsmaßnahmen auf.

Tokios Amüsierviertel zur Zeit des Lockdowns: Nach dessen Aufhebung entwickelte sich die Gegend zur Corona-ProblemzoneBild: Getty Images/T. Ohsumi

In Koikes langer politischer Laufbahn war die ehemalige TV-Nachrichtensprecherin schon Umweltministerin und in Abes erstem Kabinett für eine kurze Zeit auch Verteidigungsministerin gewesen. Obwohl Mitglied von Abes Regierungspartei, den Liberaldemokraten (LDP), war sie bei der Gouverneurswahl in Tokio 2016 als Unabhängige angetreten.

uh/wa (dpa, rtr, ap)

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