Die anderen Fußballer
7. März 2008Die Begeisterung für Fußball ist ein internationales Phänomen. Deshalb haben sich die kickenden Intellektuellen aus Deutschland von vornherein für einen internationalen Namen entschieden. "Wir wollen nach draußen gehen und Grenzen überschreiten, deshalb hat dieses Projekt aus Deutschland einen englischen Namen erhalten", sagt der Sprecher von Writers' League for Freedom, Norbert Kron. Er ist Autor, Filmemacher und Journalist aus Deutschland.
Das deutsche Team der Liga ist das erste und älteste. Es wird von der Kulturstiftung des Deutschen Fußballbunds (DFB) gefördert. Neben DFB-Präsident Theo Zwanziger hat das Team auch Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier als Schirmherren für die ambitionierte Schriftstellerliga gewinnen können.
Gegen Saudi-Arabien
Die deutschen Roman-Autoren, Lyriker, Journalisten und Theater-Autoren haben schon mehrfach gegen fußballbegeisterte Intellektuellen-Teams aus europäischen Ländern gekickt. Am 10. März steht im Rahmen der internationalen Buchmesse in Riad ein Match im Nahen Osten an - gegen ein Autorenteam aus Saudi-Arabien.
Der mitkickende bekannte deutsche Schriftsteller Moritz Rinke freut sich darauf. "Saudi-Arabien ist wieder ein großer Schritt für uns - in eine völlig andere Kultur, ein wirklich anderes Land, das uns wirklich sehr, sehr fremd erscheint."
Wenn die Trikots abgestreift sind …
Rinke erzählt, dass es schon eine richtige Autorengruppe gibt, die über den Fußball mit anderen Autorengruppen zusammenarbeitet. Das passiere seit mittlerweile zwei Jahren - war bisher aber auf Europa beschränkt.
Genau das, hofft Rinke, soll sich durch das Fußballmatch gegen Saudi-Arabien ändern. Und nicht nur dadurch: Denn neben dem Fußball kommt bei Veranstaltungen der Writers’ League auch das Kulturelle nicht zu kurz. Wenn die Trikots abgestreift sind, treffen sich die Autoren zu Lesungen oder diskutieren über Bücher.
"Sport kann das Tor zu Erfolgen in verschiedenen Bereichen öffnen. Er schafft Brücken zwischen den Völkern", sagt Mohamed Al Kharashi vom saudischen Fußballverband, der mit der Aufstellung der saudischen Schriftstellermannschaft beauftragt wurde.
Aed Al Harbi, Sportchef der saudi-arabischen Zeitung "Al Haya" und Mitglied der saudischen Mannschaft, freut sich ebenfalls auf das Match. Er hofft, dass das saudische Autorenteam künftig auch gegen andere Mannschaften spielen kann. "Dieses Projekt ermöglicht persönliche Begegnungen sowie Austausch von Kultur und Informationen zwischen Ländern. Völker sollten zusammenhalten und zu Liebe und Frieden aufrufen." Für ihn sei es egal, wie das Spiel ausgeht. "Hauptsache, man trifft sich und lernt sich kennen."