Mit neuem Airbus gegen die Pannenserie
1. Februar 2019Das Vergabeverfahren dazu sei begonnen worden, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin. Laut dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" ist geplant, schon Ende 2019 einen Airbus-Langstreckenjet vom Typ A350 direkt vom Hersteller zu kaufen.
Der neue Jet werde ohne die für Regierungsflieger übliche VIP-Ausstattung rund 150 Millionen Euro kosten und könnte die Regierungsflotte im besten Fall schon ab Ende 2020 entlasten. Würde das Flugzeug wie bisher mit einer aufwendigen Innenausstattung wie Schlaf- und Besprechungskabinen ausgerüstet, würde dies noch etwa ein Jahr mehr in Anspruch nehmen. Die Pläne, die kürzlich von Rüstungsstaatssekretär Benedikt Zimmer gezeichnet worden seien, sähen für die kommenden Jahre den Kauf von insgesamt drei neuen A350 zur Modernisierung der Regierungsflotte vor.
Sobald die Jets verfügbar sind, sollen die gut 20 Jahre alten A340 mit den Namen "Konrad Adenauer" und "Theodor Heuss" dem Bericht zufolge nach und nach ausgemustert werden. Im Gegensatz zu den A350 hatte die Bundeswehr diese Jets gebraucht von der Lufthansa erworben. Die Bundeswehr hofft durch den Kauf der neuen A350-Modelle, dass diese weniger anfällig für Pannen sind. Der A350 ist eines der modernsten Verkehrsflugzeuge. Der zweistrahlige Jet hat eine durchschnittliche Reichweite von 15.000 Kilometern.
Aus Sicht der Bundeswehr sei die Erneuerung der Flotte dringend geboten, schreibt der "Spiegel" weiter. In einem vertraulichen Statusbericht aus diesem Monat heiße es, die Flugbereitschaft sei mit den aktuellen Politiker-Flügen "ausgelastet", die Aufträge könnten "aktuell noch knapp bedient werden".
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte am Mittwoch mit seinem A340 "Theodor Heuss" vorübergehend in Äthiopien festgesessen. Als Grund wurde ein "Druckluftproblem" genannt. Erst mit rund dreistündiger Verspätung konnte Steinmeier schließlich mit dem Regierungsflieger abheben.
Vor drei Wochen traf es Entwicklungsminister Gerd Müller: Eine Dienstreise in drei Länder des südlichen Afrikas wurde für den Politiker wegen gleich zwei Defekten an einer Maschine vom Typ Bombardier Global 5000 zu einer kleinen Odyssee.
Schon Ende November hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Anreise zum G20-Gipfel in Buenos Aires wegen eines Totalausfalls des Funksystems umkehren müssen. Sie musste auf eine Linienmaschine umsteigen und traf mit einer stark verkleinerten Delegation erst mit großer Verspätung bei dem Treffen der Staats- und Regierungschefs in Argentinien ein.
sti/pg (afp, dpa)