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Film

Cro debüttiert im Kino

Nadine Wojcik
6. Oktober 2016

Wie Cro eigentlich aussieht, weiß keiner. Trotz ewiger Maske probiert sich der Deutschrapper in "Unsere Zeit ist jetzt" nun auch auf der Kino-Leinwand aus. Wird der erfolgsverwöhnte Musiker erneut Rekorde brechen?

Deutschland Filmstart Unsere Zeit ist Jetzt
Bild: picture-alliance/dpa/J. Carstensen

Sido hat einen, Bushido hat einen - und jetzt hat auch Cro einen eigenen Kinofilm: In "Unsere Zeit ist jetzt" spielt der 26-jährige Rapper sich selbst, an der Seite von Til Schweiger, der in dem wild verschachtelten Werk Cros Alter Ego der Zukunft spielt. Schweiger ist übrigens auch einer der Produzenten des Films. Mit einem Rapper als Hauptdarsteller, der bislang rund vier Millionen Tonträger verkauft hat, stehen die Aktien an der Kinokasse nicht gerade schlecht.

Und um was geht es? Rapper Cro engagiert drei junge Filmemacher, die sein Leben - Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft - fantasievoll in Szene setzen sollen. Eine bunte Truppe, die da zusammenkommt: Eine junge Regisseurin mit Asperger-Syndrom macht einen Dokumentarfilm, ein Künstler arbeitet an einem animierten Comic und ein Frauenheld entwirft die filmische Vision von Cros Zukunft. Die vielen verschiedenen Lebensfragen bringen alle erstmal durch- und dann zueinander. Ein gradliniges Cro-Bio-Pic ist hier nicht zu erwarten. Und nein, seine Pandamaske wird er auch in dem Kinofilm nicht absetzen.

Premiere "Unsere Zeit ist jetzt" mit Cro (rechts) und Schweiger (links) - und den HauptdarstellernBild: picture-alliance/dpa/J. Carstensen

Der kometenhafte Aufstieg des Carlo Weibel aus Schwaben ist dabei wirklich filmreif. Als er seine erste Platte veröffentlicht, ist er 22 Jahre alt. Das Album "Raop" von 2012, eine Mischung aus Rap und Pop, veröffentlicht er beim Independent-Label Chimperator und produziert es fast komplett selbst - im Keller seiner Eltern, wo er sich ein eigenes Studio eingerichtet hat. "Raop" hält sich 85 Wochen in den Charts, davon fünf Wochen auf den Spitzenplätzen. Es regnet Doppelplatin und den Echo, den wichtigsten deutschen Musikpreis. Und dennoch entsteht auch die zweite Platte "Melodie" 2014 im elterlichen Keller.

Rapper mit Schutzschild

Cro bleibt bodenständig, daher auch die Maskerade mit dem Pandakopf: "Sie fühlt sich ein bisschen wie ein riesiges Maskottchen-Kostüm an", erzählte er vor zwei Jahren der DW. "Man kann damit machen, was man will. Das ist wie ein Schutzschild. Ohne Maske wäre ich auf der Bühne nicht so locker und cool." Mehr als 100 Panda-Masken hat er in seiner jungen Karriere schon verschließen.

Deutschlandweit bekannt wurde er 2011 mit dem Hit "Easy". Das Youtube-Video, in dem er selbst gar nicht zu sehen ist, wurde bislang 50 Millionen Mal angeklickt. Cros Songs sind clever, frech und voller Wortwitz - leichte Kost und Gute-Laune-Musik. Der 26-Jährige möchte auch in erster Linie unterhalten: "Ich will kein Moralapostel sein und den Leuten sagen, was sie tun sollen", sagte er. "Ich habe zwar meine Meinung zu gewissen Dingen, und hinter der stehe ich auch voll und ganz, aber ich binde sie niemandem auf die Nase. Ich finde, für die Erziehung der Leute sind immer noch die Eltern zuständig, das ist nicht meine Aufgabe." Er sehe sich eher als Wegbegleiter.

Neben seiner Musik und dem neuen Kinofilm gibt es für die Fans außerdem noch eine Biografie und eine Modelinie. Und ein ganz besonderes Konzert: 2015 nahm Cro mit einer 22-köpfigen Band- und Orchester-Besetzung ein MTV-Unplugged-Album auf. Mit damals 25 Jahren war er damit der jüngste Künstler, dem diese Musiker-Ehre zu Teil wurde.

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