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Politik

Mit "Terror" gegen Hinrichtungen?

1. Januar 2019

In Japans Hauptstadt Tokio rammt ein Auto absichtlich Fußgänger. Der Fahrer spricht von einem Terroranschlag. Und er erklärt, er habe sich für eine Hinrichtung rächen wollen.

Auto fährt in Tokio Fußgänger
Bild: Reuters/K. Kyung-Hoon

Der Vorfall ereignete sich in einer belebten Einkaufszone von Tokio am frühen Dienstagmorgen. Mindestens neun Menschen wurden verletzt, als ein Autofahrer seinen Minivan in Passanten steuerte. Der Fahrer sei vom Tatort geflohen, die Polizei konnte ihn aber in einem nahegelegenen Park festnehmen.

"Rache" ohne Reue

Der 21-Jährige habe der Polizei gesagt, dass er einen Terroranschlag verüben wollte, meldete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. Demnach bezeichnete er die Tat als Rache für eine Hinrichtung und ließ keine Reue erkennen. Gegen ihn wird nun wegen versuchten Mordes ermittelt. Die Behörden prüfen auch, ob er schuldfähig ist. 

Unklar blieb, ob sich die angebliche Wut des Mannes gegen eine einzelne Hinrichtung oder gegen das System der Todesstrafe an sich richtete. Als drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt gehört Japan zu den wenigen Industrieländern, die an der Todesstrafe festhalten. Erst vergangene Woche hatte die rechtskonservative Regierung wieder zwei Mörder hinrichten lassen. Internationale Kritik an der Todesstrafe lässt Ministerpräsident Shinzo Abe an sich abprallen.

wa/ni (dpa, ap)

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