Mit Optimismus fahren die deutschen Konzerne zur US-Autoshow nach Detroit, dem ersten großen Stimmungstest der Branche in diesem Jahr. VW kündigt Milliardeninvestitionen in Nordamerika an.
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Die Stars der Detroit Motor Show
Same procedure as every year: Wie stets im Januar ist die Automesse in Detroit das erste Highlight des Jahres für die Autobranche. Rund 200 Aussteller aus aller Welt zeigen 50 Weltpremieren.
Bild: NAIAS
Nagelprobe für Mercedes
Aus Sicht von Autoexperten ist die neue C-Klasse von Daimlers PKW-Tochter Mercedes die wichtigste Weltpremiere der deutschen Aussteller in Detroit. Das Auto, das erstmals auch in den USA gefertigt wird, dürfte darüber entscheiden, ob Mercedes auf dem US-Markt der absatzstärkste Premiumhersteller bleibt.
Bild: Reuters
Audi mit kompaktem Sportler
Die schärfste Konkurrenz der Schwaben kommt auch aus Deutschland. Audi zum Beispiel drückt mächtig auf die Tube und holt auf dem US-Markt weiter auf. Nach Detroit sind die Ingolstädter mit diesem Showcar gekommen, mit dem man zeigen will, wohin sich die Designsprache entwickelt. Ein Crossover für alle Straßen und Wege.
Bild: Audi
BMW mit vielen Neuheiten
Die Bayern bringen gleich drei Weltpremieren mit in die Autometropole am Detroit River: Gezeigt werden das M4-Coupé (im Bild), die M3-Limousine und das 2er Coupé. Die M-Modelle protzen mit einem 431-PS-Motor. Aber am Messestand stehen auch die Elektroautos i3 und i8 - fürs gute Gewissen…
Bild: BMW AG
Mini gar nicht klein
Die BMW-Tochter Mini zeigt sich in Detroit im neuen Kleid. Das Design wurde behutsam weiterentwickelt, die Motoren komplett erneuert. Auf dem US-Markt ab Frühjahr zu haben. Spannend bleibt die Frage, ob die Amerikaner in so kleine Autos überhaupt einsteigen. 66.000 davon wurden 2013 immerhin verkauft.
Bild: BMW AG
Porsche mit Bügel
Die Sportflitzer aus Zuffenhausen verkaufen sich in den USA blendend, der US-Markt ist für Porsche nach wie vor der größte Absatzmarkt. In Detroit feiert die jüngste Generation des Targa seine Weltpremiere. Das ist ein 911er mit einem Bügel statt mit B-Säulen. Der Ur-Vater stammt aus dem Jahr 1965.
Bild: Porsche AG
VW mit Sorgenfalten
Während Konzerntöchter wie Porsche oder Audi in den USA erfolgreich sind, ist die Mutter eher zerknirscht. Denn Volkswagen hat im vergangenen Jahr in den USA Marktanteile verloren. Der im letzten Jahr gezeigte Siebensitzer Crossblue lässt weiter auf sich warten. Weltpremiere in Detroit hat der Beetle Dune.
Bild: Volkswagen
Volvo bleibt sich treu
Die schwedische Traditionsmarke gehört seit einiger Zeit zum chinesischen Autobauer Geely. Der besorgt das Geld und lässt den Schweden ansonsten freie Hand. Zu sehen auch beim Konzeptfahrzeug XC Coupé, das in Detroit Weltpremiere hat. Es zeigt die neue Architektur künftiger Modelle der Marke.
Bild: Volvo Deutschland
Chevrolet ganz sportlich
Die GM-Marke zeigt die Corvette Z06 für das Modelljahr 2015. Der Hersteller verspricht die bisher stärkste Version der amerikanischen Sportwagen-Ikone. Dafür wird unter der Haube kräftig aufgerüstet: Der Motor soll mit 620 PS aufwarten und stellt seinen Vorgänger damit deutlich in den Schatten. Der hatte "nur" 512 PS.
Bild: General Motors
Ford setzt aufs Pferd
Ein Ford Mustang mit vier statt wie üblich mit mindestens sechs Zylindern? Geht gar nicht! So jedenfalls der Aufschrei der Fangemeinde, nachdem solche Gerüchte auftauchten. Und nun kommt der Mustang mit einem EcoBoost-Motor – mit vier Zylindern. Geht also doch. Für 309 PS reicht es trotzdem.
Bild: Ford of Europe
Toyota schickt den Lexus
Seine Weltpremiere hatte der Lexus RC im November in Tokio. Jetzt in Detroit rollt die F-Variante des zweitürigen Sportcoupés auf die Bühne. 450 PS unter der Haube, da muss schon ein Fünf-Liter-Motor her - Hubraum, nicht Verbrauch, versteht sich.
Bild: Toyota
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Daimler, BMW, Audi und Porsche haben im vergangenen Jahr in den USA neue Absatzrekorde erzielt. Einzig für die Kernmarke des Volkswagenkonzerns lief es nicht rund. VW-Autos wurden 2013 in den USA deutlich weniger verkauft als im Jahr zuvor. Mit Milliardeninvestitionen und einem neuen Modell wollen die Wolfsburger dagegenhalten.
Neuer Geländewagen kommt 2016
Anlässlich der an diesem Montag in Detroit beginnenden US-Automesse kündigte VW-Chef Martin Winterkorn an, Europas größter Autokonzern werde "in den nächsten fünf Jahren mehr als sieben Milliarden Dollar in Nordamerika investieren". 2016 will VW dort einen sportlichen Geländewagen (SUV) mit sieben Sitzen auf den Markt bringen. Winterkorn hatte die Geländelimousine als "Crossblue" genannte Konzeptstudie schon im vergangenen Jahr in Detroit vorgestellt. Seitdem ist es um den SUV aber still geworden.
Interview mit VW-Chef Martin Winterkorn
12:05
VW will bis 2018 an den Rivalen Toyota und General Motors vorbeizuziehen und weltgrößter Autobauer zu werden. In Nordamerika will das Unternehmen dann eine Million Fahrzeuge der Marken VW und Audi verkaufen. Zu VW zählen außerdem die Marken Porsche, Bugatti, Lamborghini, Skoda und Seat. 2013 setzte der Konzern 600.000 Fahrzeuge in Nordamerika ab. "Amerika ist der weltweit härteste Automarkt", betonte Winterkorn in Detroit. "Es wird kein Spaziergang."
Daimler optimistisch
Daimler-Chef Dieter Zetsche erwartet derweil für sein Unternehmen ein weiteres starkes Jahr in den USA. Die konjunkturelle Lage in den Vereinigten Staaten verspreche ein rundum positives Umfeld, sagte der Manager in Detroit. "Alle Zutaten sind schon vorhanden, um die wirtschaftliche Erholung sogar noch zu beschleunigen." Nach 14 Prozent Verkaufsplus im vergangenen Jahr wolle Mercedes 2014 von diesem Rückenwind profitieren, erklärte Zetsche. Die Stuttgarter präsentieren auf der "North American International Auto Show" die neue Generation der C-Klasse.
50 neue Modelle
Zur wichtigsten Automesse in den USA haben sich mehr als ein Dutzend Hersteller angesagt. Nach Angaben der Veranstalter der in diesem Jahr zum 25. Mal stattfindenden Show werden die Unternehmen 50 Weltpremieren von Serienfahrzeugen und Studien im Messezentrum am Detroit River präsentieren.
Von der Fiat-Tochter Chrysler wird eine Neuauflage der Mittelklasse-Limousine 200 erwartet und von Ford ein revolutionär neuer Pick-up-Truck F-150, der mit dem Einsatz von leichten Werkstoffen den Spritverbrauch senken soll. Die F-Baureihe ist das meistverkaufte Auto der USA. Auch die in den USA starken Japaner und Südkoreaner haben mehrere neue Modelle am Start. BMW will die sportlichen M-Modelle seiner 3er- und 4er-Baureihen vorstellen.