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Politik

Hongkonger Konsulatsmitarbeiter festgenommen

21. August 2019

Er war von einer Geschäftsreise nicht wiedergekehrt: China bestätigt die Festnahme eines Hongkonger Mitarbeiter des britischen Konsulats. Das belastet die ohnehin angespannte Beziehung zwischen China und Großbritannien.

Simon Cheng, britischer Konsulatsmitarbeiter in Hongkong
Der Hongkonger Staatsbürger Simon Cheng Man-Kit wollte am 8. August von China zurück nach Hongkong reisenBild: Reuters/Facebook/Free Simon Cheg

Der Mitarbeiter des britischen Konsulats in Hongkong, Simon Cheng Man-Kit, sei von der Polizei für 15 Tage in "Administrativhaft" gesetzt worden, sagte ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums, ohne weitere Details zu nennen. Er betonte allerdings, dass der Mann ein Staatsbürger Hongkongs sei. "Es handelt sich also um eine innere Angelegenheit Chinas." Grund für die Festnahme soll ein Verstoß gegen ein Gesetz zum Schutz der öffentlichen Sicherheit sein.

Cheng Man-Kit wurde seit einer Geschäftsreise vermisst, wie lokale Medien berichtet hatten. Er hatte demnach ein Wirtschaftstreffen in Shenzen im Südosten Chinas an der Grenze zu Hongkong besucht. "Wir sind über Berichte besorgt, dass ein Mitarbeiter unseres Teams bei der Rückkehr von Shenzen nach Hongkong festgenommen worden ist", hatte das britische Außenministerium am Dienstag in London mitgeteilt.

Der 28-Jährige verschwand demnach bereits am 8. August an der Grenze auf dem Weg zurück nach Hongkong. "Ich überquere jetzt die Grenze ... Bete für mich", soll er zuletzt an seine Freundin geschrieben haben.

Die Städte Shenzhen und Hongkong trennt der Fluss Sheung-YueBild: Getty Images/AFP/F. Dufour

Keine Einmischung erwünscht

In der einstigen britischen Kronkolonie Hongkong kommt es seit mehr als zwei Monaten immer wieder zu massiven regierungskritischen Protesten. Auslöser der Demonstrationen war ein - inzwischen auf Eis gelegter - Gesetzentwurf der Regierung zur Auslieferung mutmaßlicher Krimineller an China.

Peking hat mehrfach London gewarnt, sich nicht in den Konflikt einzumischen. Für Ärger in Peking sorgte zuletzt unter anderem ein Telefonat des britischen Außenministers Dominic Raab mit Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam. Außenamtssprecher Geng Shuang warf der britischen Regierung vor, "viele fehlerhafte Bemerkungen über Hongkong" gemacht zu haben. Er rief sie dazu auf, kein weiteres "Öl ins Feuer zu gießen". 

Hongkong gehört seit dem Abzug der Briten 1997 wieder zu China. Als Sonderverwaltungszone hat es eigentlich noch bis 2047 umfangreiche Sonderrechte garantiert. Viele fürchten nun darum. Zentrale Forderungen der Demonstranten sind freie Wahlen und eine unabhängige Untersuchung von Polizeigewalt bei früheren Demonstrationen. Aus der Menge wurden aber auch Rufe nach Unabhängigkeit laut.

lh/kle (dpa, afp)

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