1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Mithras-Relief wieder zusammengeführt

31. Januar 2014

Ein antikes römisches Marmor-Relief wird erst in Deutschland, danach in Italien ausgestellt. Dass das zerstörte Kunstwerk wieder zusammengesetzt werden konnte, ist ein positives Beispiel internationaler Zusammenarbeit.

Rekonstruiertes Mithras-Relief (Foto: Uli Deck/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Über viele Jahrhunderte lagerte das Mithras-Relief in einer Höhle in Rom. Geschaffen wurde das Marmor-Relief vermutlich um 150 nach Christus. Im Zweiten Weltkrieg wurde es von einer Fliegerbombe teilweise zerstört und zerbrach in Einzelteile. Einige dieser Teile wurden daraufhin von Kunsträubern aus dem Land geschafft - der Kopf landete in den 1970er Jahren im Badischen Landesmuseum Karlsruhe.

Kunst-Puzzle beginnt in den 1960ern

In Rom geriet das Kunstwerk nach dem Krieg in Vergessenheit. Erst Mitte der 1960er Jahre wurden römische Denkmalschützer auf die Höhle aufmerksam, in der noch einzelne Relief-Teile verborgen waren. Nach der Bergung der Einzelteile begann das Kunst-Puzzle. Im Thermenmuseum versuchten Restauratoren, das Relief wieder zusammenzusetzen, aber die wichtigsten Teile fehlten: Der Kopf des Gottes, Teile seines Oberkörpers und der Stierkopf. Im Mithras-Kult tötet der Gott einen Stier.

1976 nahm das Badische Landesmuseum Karlsruhe das Angebot einer Kunsthändlerin an und zahlte für den Kopf des Mithras-Reliefs 60.000 DM (etwa 30.600 Euro). Gut zehn Jahre später entdeckte der Schweizer Archäologe Rolf Stucky, dass der Mithras-Kopf und die Relief-Überreste aus der Höhle in Rom, die inzwischen im Depot des Thermenmuseums lagerten, zusammenpassen könnten.

Einigung um Verbleib des Mithras-Reliefs

Daraufhin wandte sich das Karlsruher Museum an die Behörden in Rom. Nach der Unesco-Konvention können Kulturgüter, die nach 1992 unrechtmäßig in ein Land eingeführt wurden, von den Herkunftsländern zurückverlangt werden. Den Kopf betraf diese Konvention allerdings nicht, da er schon viele Jahre früher in deutschen Besitz gekommen war.

Trotzdem einigten sich die Badener und die Römer. Rom schickte die fehlenden Relief-Teile nach Karlsruhe, wo sie zum Mithras-Relief zusammengesetzt wurden, das nun noch bis zum 18. Mai im Badischen Landesmuseum zu sehen ist. Danach soll das gesamte Relief für zehn Jahre an Italien ausgeliehen werden. Als Gegenleistung dürfe sich das Landesmuseum eine Leihgabe aus Rom aussuchen, teilte Katarina Horst vom Badischen Landesmuseum am Donnerstag (30.01.2014) mit.

rey/kap (dpa)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen
Den nächsten Abschnitt Top-Thema überspringen

Top-Thema

Den nächsten Abschnitt Weitere Themen überspringen