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Politik

Mittelamerika will Fluchtursachen bekämpfen

2. Dezember 2018

Es war mit die erste Amtshandlung des neuen mexikanischen Präsidenten: Gemeinsam mit den zentralamerikanischen Nachbarn verabschiedete Andrés Manuel López Obrador einen "Marshallplan".

Mexiko Migranten an Grenze zu USA in Tijuana
Bild: Getty Images/M. Tama

Guatemalas Präsident Jimmy Morales, Honduras' Präsident Juan Orlando Hernández und El Salvadors Vize-Präsident Oscar Samuel Ortiz unterzeichneten den Plan am Rande der Amtseinführung des neuen mexikanischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador. Er sieht "Programme, Projekte und spezielle Maßnahmen vor, um Arbeitsplätze zu schaffen und die Armut zu bekämpfen".

Der neue mexikanische Außenminister, Marcelo Ebrard sprach von einer Art "Marshallplan". Unter anderem ist ein Fonds geplant, mit dessen Hilfe die Armut in der Region bekämpft und Arbeitsplätze geschaffen werden sollen. Zudem soll über einen leichteren Zugang der Migranten aus Zentralamerika zu Arbeitsvisa in Mexiko nachgedacht werden, berichtet die guatemaltekische Nachrichtenagentur AGN.

Andrés Manuel López Obrador wird als neuer mexikanischer Präsident vereidigtBild: picture-alliance/AP Photo/E. Verdugo

Einige der Entwicklungsvorhaben würden demnach kurzfristig umgesetzt. Einzelheiten sollen bei einer internationalen Migrationskonferenz am 10. und 11. Dezember in Marokko vorgestellt werden.

Fest im Griff der organisierten Kriminalität

Derzeit harren an der Grenze Mexikos zu den USA rund 6000 Migranten aus. Sie sind vor der Gewalt und Armut in ihrer Heimat geflohen und hoffen auf Asyl in den Vereinigten Staaten, sitzen aber in der mexikanischen Grenzstadt Tijuana fest. Am vergangenen Sonntag versuchten hunderte Migranten, die Grenzanlagen zu stürmen.

Angesichts der verschärften Lage hatte US-Präsident Donald Trump vor einer Woche eine Einigung mit Mexikos neuer Regierung verkündet, wonach Asylbewerber während der Prüfung ihres Antrags durch US-Gerichte künftig in Mexiko bleiben müssen. Mexikos Innenministerin Olga Sánchez Cordero dementierte allerdings, dass das Abkommen bereits besiegelt sei.

Das sogenannte Nördliche Dreieck in Mittelamerika aus Honduras, Guatemala und El Salvador gilt als eine der gefährlichsten Regionen der Welt. Kriminelle Jugendbanden, die sogenannten Maras, terrorisieren die Bevölkerung. Der Handel mit Drogen führt zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Verbrechersyndikaten, die Polizei ist häufig machtlos oder macht mit den Kriminellen gemeinsame Sache.

rb/haz (afp, ap, dpa)

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