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Mnuchin: USA wollen keinen Handelskrieg

16. März 2017

Trump glaube an den freien Handel, sagte US-Finanzminister Mnuchin beim ersten Treffen mit seinem deutschen Amtskollegen Schäuble. Die USA wollten aber eine "Führungsrolle beim Wirtschaftswachstum".

US Finanzminister Mnuchin trifft Schäuble in Berlin
Bild: Reuters/F. Bensch

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und sein neuer US-Kollege Steven Mnuchin wollen die internationale Kooperation ungeachtet aller Differenzen vorantreiben. Es sei klar vereinbart worden, zusammenzuarbeiten und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, sagte Schäuble nach seinem Gespräch mit Mnuchin in Berlin. "Wir haben eine gute Basis gefunden, ganz offen miteinander zu reden."

Natürlich seien noch nicht alle Fragen gelöst worden, so Schäuble. Bilateral seien er und Mnuchin sich jedoch einig, "über alle anstehenden Probleme in einem Klima gegenseitigen Verständnisses und Vertrauens miteinander zu sprechen und gemeinsam Lösungen zu finden". Einigkeit bestehe auch darüber, "den Prozess der Stabilisierung der Finanzmärkte erfolgreich fortzusetzen".

Mnuchin: Trump glaubt an Freihandel

Auch der US-Minister sprach von einem "sehr produktiven Treffen". Die US-Regierung wolle "eine Führungsrolle spielen, wenn es um das weltweite Wirtschaftswachstum geht", sich dabei aber auch für einen ausgewogenen Handel der beiden Volkswirtschaften einsetzen: "Wir wollen keinen Handelskrieg." Ungleichgewichte müssten aber beseitigt werden. US-Präsident Donald Trump glaube an den freien Handel: "Er muss aber auch fair sein." Abkommen müssten auf Wechselseitigkeit beruhen.

Vorwürfe, die USA würden aus Wettbewerbsgründen ihre Währung gezielt schwächen, wies Mnuchin zurück. Es sei wichtig, dass Länder ihre Währungen nicht manipulierten. Auch sei er "der Auffassung, dass ein starker Dollar langfristig etwas Gutes ist". Zum Euro-Wechselkurs wollte er sich nicht äußern. Oberste Priorität seiner Politik sei das Schaffen von Wirtschaftswachstum, betonte der US-Finanzminister: "Das ist gut für uns, aber auch für die anderen Volkswirtschaften weltweit". Dazu solle auch die in den USA geplante Steuerreform beitragen.

Kein Kommentar zu geplanten Steuern

Nähere Angaben zur künftigen Unternehmensbesteuerung in den USA machte Mnuchin jedoch nicht. Im Gespräch ist eine Grenzausgleichssteuer, die nur Exportumsätze von US-Unternehmen von der Steuer befreit, nicht aber ihre Importkosten. Das würde auch deutsche Exporte erschweren. Doch Mnuchin sagte nur: "Wir wissen noch nicht genau, was wir machen werden."

Schäuble und Mnuchin nehmen diesen Freitag und Samstag am Treffen der Finanzminister der G20-Staaten in Baden-Baden teil. Ein wichtiges Thema dürfte der Freihandel sein. In Deutschland und zahlreichen weiteren Ländern gibt es Sorgen vor einer Abschottung der USA, zu der auch die Grenzausgleichssteuer beitragen dürfte.

hmf/rb (dpa, afp)

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