1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Monsanto gibt auf

26. August 2015

Mehrmals hat es der US-Saatgutriese versucht, nun hat er die Nase voll. Monsanto zieht sein Angebot für den Schweizer Konzern Syngenta zurück. Über die gescheiterte Fusion dürfte sich ein deutsches Unternehmen freuen.

Monsanto Bauer Brandon Hedges in Pawnee
Bild: AP

Mit Händen und Füßen hat sich Syngenta gegen die Übernahme durch Monsanto gewehrt. Seit Mai hat der Schweizer Agrochemiehersteller mehrere Angebote abgelehnt. Erst am 18. August hatte Monsanto sein Angebot nachgebessert und insgesamt 47 Milliarden Dollar geboten - also 470 Schweizer Franken pro Syngenta Aktie. Die erste Offerte von Anfang Mai hatte bei 449 Schweizer Franken pro Aktie gelegen.

Syngenta-Chef Mike Mack hatte Ende Juli erklärt, er lehne eine Fusion mit Monsanto ab, weil "es zu viele Risiken bei der Umsetzung und Fragen des Wettbewerbs" gebe. Monsanto sagte nun, das es sich auf die Wachstumsmöglichkeiten seiner eigenen Aktivitäten konzentrieren wolle, um der Landwirtschaft "eine neue Welle von Innovationen" zu bieten. Bei Syngenta war niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

An der Börse kam das Verhalten von Syngenta nicht gut an. Die Syngenta Aktie stürzte um 15,5 Prozent ab und bewegt sich damit wieder auf dem Niveau vor der Offerte von Monsanto. Die Aktien von Monsanto kletterten hingegen um knapp sieben Prozent.

Lachende Dritte?

Syngenta machte im vergangenen Jahr mit rund 29.000 Beschäftigten einen Umsatz von 15,1 Milliarden Dollar und einen Gewinn von 1,6 Milliarden Dollar. Monsanto dagegen konnte bei einem Umsatz von 15,9 Milliarden Dollar im Geschäftsjahr 2013/2014 bis Ende August einen Gewinn von 2,8 Milliarden Dollar vorweisen. Der US-Agrochemiekonzern mit Sitz in St. Louis in Missouri beschäftigt rund 21.000 Menschen.

Nach der gescheiterten Übernahme wird wohl in Ludwigshafen aufgeatmet. Früheren Angaben eines Investmentbankers zufolge hatte BASF kein besonders großes Interesse an einer Fusion der beiden Konzerne. Die Amerikaner wären damit zur absoluten Nummer eins bei Saatgut und Pflanzenschutzmitteln geworden, hieß es aus der Quelle.

nm/wen (rtr, afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen