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Montenegrinischer Präsident Filip Vujanovic zu Gesprächen in Kroatien

23. Juli 2003

Köln, 23.7.2003, HINA, HRT1 TV

HINA, engl., 22.7.2003

Die Beziehungen zwischen Kroatien und Montenegro haben in sehr kurzer Zeit große Fortschritte gemacht und es gibt keine offenen politischen Themen zwischen beiden Ländern. Das erklärten der kroatische Außenminister Tonino Picula und der montenegrinische Präsident Filip Vujanovic am Dienstag (22.7.) in Zagreb.

"Montenegro und Kroatien haben in sehr kurzer Zeit sehr viel erreicht und wir können sehen, dass sich viel bewegt hat", sagte Picula nach dem Treffen vor Journalisten. Er räumte ein, dass es in einigen Teilen des Landes, besonders im Süden, wegen des Krieges zu Beginn der 1990er Jahre noch gemischte Gefühle gebe.

Die guten politischen Beziehungen eröffneten die Möglichkeit zu verschiedenen Formen der Kooperation, besonders in der Wirtschaft, aber auch in der Kultur, der Wissenschaft und der Bildung, so Picula. Er erwähnte auch die Kooperation innerhalb des Stabilitätspakts für Südosteuropa und andere regionale Aktivitäten und kündigte für die kommenden Monate Gespräche über die Kooperation beim Bau von Straßen und der Infrastruktur sowie über die Kooperation in den Grenzgebieten an.

Präsident Vujanovic äußerte sich zufrieden über das heutige Treffen. Er unterrichtete Picula über die Reformen, die die montenegrinische Regierung durchführe und über die Wirtschaft des Landes und forderte kroatische Unternehmen auf, sich an der Privatisierung in Montenegro zu beteiligen. Beide erörterten auch die Bestrebungen zum Beitritt in die EU. "Wir betrachten Kroatien als einen Staat, der uns helfen wird, uns an die Europäische Union anzunähern", erklärte Vujanovic. Kroatien steht an der Tür zur Europäischen Union. Seine Erfahrungen sind ungeheuer groß und bedeutsam und werden uns helfen, auch Teil der Europäischen Familie zu werden", fügte er hinzu.

Zu Minderheitenfragen sagte Picula, der Status der Montenegriner in Kroatien und der Kroaten in Montenegro sei "viel besser als früher". Er äußerte sich zufrieden darüber, dass die kroatische Minderheit zum ersten Mal seit 1938 Vertreter in den Verwaltungen habe und zunehmend gesellschaftlich aktiv sei. Präsident Vujanovic dankte Kroatien für seine finanzielle und politische Unterstützung für die montenegrinische Minderheit. (MK)

HRT1 TV, kroat., 22.7.2003

(...) Vujanovic kommt nach Kroatien, um die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu stärken. Was jedoch die kroatische Seite und besonders die Bürger von Dubrovniik und Konavli nicht vergessen, sind die Leiden während der Kriegszeit und die serbisch-montenegrinische Aggression.

(Vujanovic) Ich muss sagen, dass zu meiner größten Freude Montenegro seine Haltung zu den Opfern und den materiellen Schäden im der Region Dubrovnik-Neretva und speziell in dem Gebiet von Konavli durch die Entschuldigung von Premierminister Djukanovic deutlich gemacht hat. Das ist wirklich etwas, das nicht - wie Sie sagen - leicht zu vergessen ist. Wir aus Montenegro sollten alles tun, damit es so bald wie möglich vergessen wird. Es liegt in unserem Interesse, dass diese Beziehungen auf das richtige Gleis gebracht werden. Ich möchte, dass das so rasch wie möglich geschieht. (...) (MK)