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Moody's stuft die Ukraine herunter

5. April 2014

Die politische Krise der Ukraine wirkt sich auch auf die Bonitätsnote des Landes aus. Die Ratingagentur Moody's stuft die Kreditwürdigkeit weiter herab, der Ausblick sei negativ.

Ratingagentur Moody's - Logo (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die US-Ratingagentur Moody's senkte die Note von "Caa2" auf Caa3". Hintergrund sei die "Eskalation" der politischen Krise in dem Land, teilte die Agentur mit. Die Bonitätsnote des Landes rutscht damit um eine Stufe tiefer in den spekulativen Bereich. Eine weitere Absenkung sei mittelfristig nicht auszuschließen, hieß es in der Mitteilung. Moody's hatte die Kreditwürdigkeit der Ukraine zuletzt Ende Januar herabgestuft. Das Risiko politischer Spannungen vor der Wahl im Mai sei weiterhin hoch, teilte die Ratingagentur mit. Eine weitere Destabilisierung des Landes insbesondere im Osten und im Süden sei nicht auszuschließen.

EU sucht Antwort auf Krim-Krise

01:47

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Russland erhöht den Gaspreis

Die Ukraine steht auch wegen der Streichung sämtlicher Gasrabatte durch den Hauptlieferanten Russland unter Druck. Wegen des Konflikts um die Krim-Halbinsel und fortdauernden politischen Spannungen mit Kiew erhöhte Moskau den Preis für Gaslieferungen an die Ukraine binnen drei Tagen um 80 Prozent. Die Ukraine, die etwa die Hälfte ihrer Erdgaslieferungen aus dem benachbarten Russland bekommt, muss jetzt 485 Dollar (352 Euro) je 1000 Kubikmeter Gas zahlen. Das entspricht dem Preis, den die westlichen Abnehmerstaaten zahlen.

Zusätzlich forderte der russische Energiekonzern Gazprom von der Ukraine die Erstattung des gesamten Rabatts, der ihr während der vergangenen vier Jahre für russische Gaslieferung gewährt wurde. Kiew müsse daher insgesamt 11,4 Milliarden Dollar (8,32 Milliarden Euro) nachzahlen, sagte Gazprom-Chef Alexej Miller im russischen Fernsehen.

Werben um Zusammenarbeit mit Moskau

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat trotz des Konflikts mit Russland um die Ukraine für Gespräche mit der Regierung in Moskau über die Zukunft des Landes geworben. Die EU sei sich einig, dass die Annexion der Krim durch Russland eine nicht zu akzeptierende Verletzung des Völkerrechts sei, sagte Steinmeier am Freitag in Athen. "Wir können über diesen Konflikt nicht hinweggehen. Aber wir werden Russland auch brauchen, wenn wir an der Stabilisierung der Ukraine arbeiten", fügte Steinmeier hinzu.

Moskau gehöre mit ins Boot, weil die Frage der wirtschaftlichen Stabilisierung im Kern auch davon abhänge, wie Russland künftig beispielsweise seine Energiepreise gegenüber der Ukraine gestalte, sagte Steinmeier am Rande eines Treffens der EU-Außenminister in der griechischen Hauptstadt in Bezug auf russische Gaslieferungen an die Ukraine. "Deswegen wird man, auch wenn der Konflikt zwischen uns ist, mit Russland ins Gespräch kommen müssen", fügte Steinmeier hinzu. Schließlich müsse "auch Russland ein Interesse daran haben, dass ein Land wie die Ukraine wirtschaftlich und politisch nicht kollabiert".

Der Botschafter der USA in Deutschland, John Emerson, hat die Rolle von Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Bewältigung der Krise um die Ukraine hervorgehoben. Ihre klarsichtigen, klugen Erkenntnisse seien außerordentlich wertvoll für die EU und die USA, sagte Emerson der "Frankfurter Rundschau". "Wir schätzen ihre Führungskraft in dieser Frage sehr."

qu/zam (afp, rtre, dpa)

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