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Politik

Morales bleibt in Bolivien an der Macht

25. Oktober 2019

Evo Morales hat die Präsidentenwahl im Andenstaat laut Wahlkommission bereits im ersten Durchgang gewonnen - und das ziemlich knapp. Sein Herausforderer spricht von Wahlbetrug. Auch die EU empfiehlt eine Stichwahl.

Bolivien Präsidentschaftswahlen Evo Morales  Anhänger
Evo Morales feiert den Wahlsieg mit seinen Anhängern in CochabambaBild: Getty Images/AFP

Nach Abschluss der vorläufigen Stimmenauszählung kam der linke Staatschef Evo Morales auf 47,07 Prozent, sein konservativer Herausforderer Carlos Mesa auf 36,51 Prozent. Das erklärte die Wahlkommission des Landes. Der seit 2006 amtierende Präsident steht damit vor seiner vierten Amtszeit, sieht sich aber mit Vorwürfen der Wahlmanipulation konfrontiert. So teilte Mesa unmittelbar nach Bekanntgabe der Zahlen mit, dass er das Ergebnis nicht akzeptieren werde.

Gemäß der vorläufigen Auszählung hat Morales den laut Verfassung erforderlichen Vorsprung vor dem Zweitplatzierten knapp erreicht. In Bolivien hat ein Präsidentschaftskandidat die Wahl gewonnen, wenn er mindestens 40 Prozent der Stimmen bekommt und einen Vorsprung von wenigstens 10 Prozentpunkten auf den Zweitplatzierten hat. Damit umgeht Morales mit einem Vorsprung von lediglich 0,56 Prozentpunkten eine Stichwahl. Mesa sprach schon vor Bekanntgabe des vorläufigen Endergebnisses von Wahlbetrug - im ganzen Land sind seine Anhänger auf die Straße gegangen. 

In der Nähe von Santa Cruz: Die Stimmung zwischen Morales-Anhängern (im Hintergrund) und Mesa-Anhängern ist aufgeheizt Bild: Getty Images/AFP/D. Walker

Wahlbeobachter der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hatten Morales bereits am Mittwoch empfohlen, auch bei Erfüllung der Bedingungen für einen Sieg in der ersten Wahlrunde eine Stichwahl zuzulassen. Die Europäische Union schloss sich dieser Empfehlung an. "Die EU erwartet von der bolivianischen Regierung und den Wahlbehörden eine Lösung, die den Willen des Volkes, die Glaubwürdigkeit des Wahlprozesses und die Wahrung der sozialen Stabilität berücksichtigt", erklärte eine für Außenbeziehungen zuständige EU-Sprecherin in Brüssel.

nob/qu (dpa, rtr, efe)

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