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"Mord an der Demokratie" in Guinea-Bissau

3. März 2009

Guinea-Bissau gilt als erstes westafrikanisches Land, das unter den Einfluss der südamerikanischen Drogenmafia gekommen ist. Nach dem Mord an Präsident Vieira und Armeechef Na Wai droht das Land zum Narkostaat zu werden.

Putsch im Armenhaus: Soldaten vor dem RegierungspalastBild: Jochen Faget

Viele Anschlagsversuche haben sie überlebt - jetzt sind sie der zum Teil von ihnen selbst gesäten Gewalt zum Opfer gefallen: Guinea-Bissaus Armeechef Batista Tagme Na Wai und der Präsident, João Nino Vieira. Innerhalb weniger Stunden waren sie zwischen Sonntag und Montag ermordet worden. Die Lage in Bissau ist nach den Morden chaotisch. Es ist nicht klar, wer im Land das Sagen hat. Mohammed Ibn Chambas, der Präsident der Westafrikanischen Staatengemeinschaft ECOWAS klagte, in Guinea-Bissau sei auch die Demokratie ermordet worden. Zwar beteuern die Militärs, alles sei unter Kontrolle. Aber das haben sie schon oft gesagt - Guinea-Bissau wird nämlich seit der Unabhängigkeit von Portugal im Jahr 1973 von Konflikten erschüttert, bei denen nicht nur politische Rivalitäten eine Rolle spielen, sondern auch der zunehmende Drogenhandel.

Anklage gegen Bashir?

Präsident als Völkermörder?Bild: AP

Im Juli vergangenen Jahres beantragte der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofes (IStGH)Luis Moreno-Ocampo einen Haftbefehl für den sudanesischen Präsidenten Omar Hassan al-Bashir. Ihm werden Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen in der westsudanesischen Provinz Darfur zu Last gelegt. Seitdem sucht ein Richtergremium nach Beweisen, um die Anklage zu untermauern. Am Mittwoch wird der IStGH seine Entscheidung verkünden. Doch was geschieht nach einer Anklage?

Wein aus der Wüste

Der Traubenfarmer Bezuidenhout liebt seine ArbeitBild: DW/Thomas Kruchem

An seinem Unterlauf, bei Upington, weitet sich das zuvor meist enge und tief eingekerbte Bett des Orange River. Auf Flussinseln und einem rund zehn Kilometer breiten Uferstreifen haben Winzer das größte Traubenanbaugebiet Afrikas geschaffen. Vor allem Tafeltrauben werden von Upington aus im Februar nach Europa geflogen – wo sie mit Trauben aus Chile konkurrieren. Doch der Traubenanbau in der heißen Uferregion ist nicht unproblematisch. Er entzieht dem Orange sehr viel Wasser und führt ihm stattdessen Dünger zu – was immer häufiger zu Algenblüten führt. Im Unterlauf ähnelt der Orange bei Niedrigwasser bisweilen einer Erbsensuppe.

Redaktion: Alexander Göbel