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Politik

Morddrohung bei kurdischer Gemeinde

6. November 2019

Nach den Grünen-Politikern Cem Özdemir und Claudia Roth hat nun auch der Bundesvorsitzende der Kurdischen Gemeinde, Ali Ertan Toprak, eine Morddrohung erhalten. Der Verein will sich davon aber nicht einschüchtern lassen.

Ali Toprak
Bild: privat

Das Drohschreiben sei mit "Sieg Heil!" unterzeichnet worden, teilte der Dachverband kurdischer Organisationen in Deutschland mit. Obwohl dies auf Neonazis hindeute, sei nicht auszuschließen, dass die Drohung auf türkische Rechtsradikale zurückgehe. Gegen den Verfasser sei Strafanzeige gestellt worden.

"Wir nehmen die Drohungen sehr ernst. Jedes einzelne Menschenleben ist viel zu wichtig, als das wir darüber hinwegsehen könnten", sagte Mehmet Tanriverdi, stellvertretender Vorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschlands (KGD). Die Gemeinde appelliere an die Sicherheitsbehörden, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Meinungsfreiheit gefährdet

"Wir werden uns von nichts und niemanden die Meinungsfreiheit nehmen lassen, sie auch in Deutschland verteidigen und schützen", führte Tanriverdi weiter aus. Eine verstärkte Polarisierung der Gesellschaft, eine "Radikalisierung gewisser Bevölkerungsgruppen" und eine Verrohung der Sprache, gefährdeten jedoch zunehmend die Meinungsfreiheit.

Am vergangenen Wochenende war bekanntgeworden, dass die beiden Grünen-Politiker Cem Özdemir und Claudia Roth, die auch Bundestagsvizepräsidentin ist, rechtsextremistische Morddrohungen erhalten haben. Beide stehen unter Personenschutz. Auch Thüringens CDU-Chef Mike Mohring und der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck erhielten bereits Morddrohungen.

uh/ml (kna, epd)

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