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Mordermittlung gegen Tatverdächtige

29. August 2015

Gegen die drei Tatverdächtigten des Brandanschlags von Salzhemmendorf wurde Haftbefehl erlassen. Sie sollen einen Molotow-Cocktail in die Wohnung einer Flüchtlingsfamilie geworfen haben.

Salzhemmendorf Brandanschlag Flüchtlingsheim
Bild: picture-alliance/AP Photo/J. Stratenschulte

Nach dem Brandanschlag auf eine bewohnte Asylbewerber-Unterkunft in Salzhemmendorf ist gegen zwei Männer und eine Frau Haftbefehl wegen versuchten Mordes erlassen worden. Das teilte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hannover, Kathrin Söfker, mit. "In der polizeilichen Vernehmung haben sich alle drei zur Tat geäußert", sagte Söfker. Am Freitagabend hatte die Polizei zunächst einen 24-Jährigen und wenig später einen 30-Jährigen aus dem kleinen Ort bei Hameln sowie eine 23-Jährige aus der Region Hannover als Tatverdächtige festgenommen.

Die Ermittler werfen ihnen gemeinschaftlichen versuchten Mord in Tateinheit mit schwerer Brandstiftung vor. Das Trio soll einen brennenden Molotow-Cocktail in die Wohnung einer Flüchtlingsfamilie geworfen haben. Die im Nebenraum schlafende Mutter und ihre drei Kinder blieben unverletzt. Die von einem Nachbarn alarmierte Feuerwehr konnte die Flammen löschen, bevor sie auf andere Räume übergriffen.

Kontakt zur rechten Szene

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) bezeichnete den Anschlag beim Besuch des Tatorts als "versuchten Mord". Der festgenommene 24-Jährige aus Salzhemmendorf ist nach Polizeiangaben bereits in der Vergangenheit wegen politisch motivierter Taten, Körperverletzung und Sachbeschädigung aufgefallen.

Er soll genauso wie der ebenfalls aus dem Ort stammende 30-Jährige Kontakt zur rechten Szene haben. "Wir werden insbesondere die Hintergründe und das weitere Umfeld aufhellen müssen", sagte Fahndungsleiter Ralf Leopold am Freitagabend im NDR Fernsehen. Die Frau aus Simbabwe und ihre Kinder sind inzwischen an einem anderen Ort untergebracht. Sie werden psychologisch betreut. In dem Haus hielten sich zum Zeitpunkt des Anschlags etwa 30 Asylbewerber aus dem Irak, Pakistan, Syrien, aus der Elfenbeinküste und aus Simbabwe auf.

cr/stu (dpa, ndr)

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