1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Mordkomplott

12. Februar 2008

Der Karikaturenstreit ist immer noch nicht beigelegt: Die dänische Polizei hat mehrere Verdächtige festgenommen, die einen Anschlag auf einen der Zeichner der umstrittenen Mohammed-Karikaturen geplant haben sollen.

Vor zwei Jahren brannte die dänische Botschaft in BeirutBild: AP

Eine Razzia in der Region Aarhus habe am Dienstag (12.2.2008) zu den Festnahmen geführt, teilte der Polizei-Geheimdienst PET mit. Über die Zahl und Herkunft der Festgenommenen machte der PET keine Angaben. Der dänische Hörfunk berichtete von fünf Festnahmen, darunter drei Dänen. Alle Verdächtigen sind demnach Muslime.

Starker Polizeischutz

Nach Angaben der dänischen Tageszeitung "Jyllands-Posten", die die Karikaturen im September 2005 veröffentlicht hatte, handelt es sich bei dem betroffenen Zeichner um Kurt W.. Er schuf eine der umstrittensten Mohammed-Karikaturen, die Anfang 2006 teils gewalttätige Proteste von Muslimen in aller Welt auslösten. Er zeichnete den Propheten mit einem Turban, der gleichzeitig eine Bombe mit einer Lunte darstellte. Er habe Angst um sein Leben, sagte W. der Zeitung. "Ich habe nur meinen Job gemacht und das werde ich auch weiterhin machen", erklärte der 73-Jährige.

W. und seine Frau standen bereits in den vergangenen drei Monaten unter starkem Polizeischutz, nachdem sie Morddrohungen erhalten hatten. Auch mussten sie regelmäßig ihre geheimen Unterkünfte wechseln, wie "Jyllands-Posten" berichtete. Die Zeitung hat ihren Sitz in Aarhus.

Karikaturen und Ausschreitungen

"Jyllands-Posten" löste mit den Mohammed-Karikaturen weltweite Proteste ausBild: picture-alliance/ dpa/dpaweb

"Jyllands-Posten" hatte unter der Überschrift "Die Gesichter Mohammeds" zwölf Karikaturen veröffentlicht. Dies sorgte zunächst kaum für größeres Aufsehen. Die Zeichnungen wurden später aber auch außerhalb Dänemarks nachgedruckt und sorgten vor allem in der muslimischen Welt für Aufregung. Viele Muslime betrachten die Abbildung von Mohammed als Gotteslästerung.

Auf dem Höhepunkt des so genannten "Karikaturen-Streits" wurden unter anderem die dänischen Botschaften in Damaskus und Beirut in Brand gesteckt. Dutzende Menschen starben bei gewaltsamen Ausschreitungen in Nigeria, Libyen und Pakistan. (wga)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen