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Katastrophe

Mosambik befürchtet nach Zyklon 1000 Tote

18. März 2019

Mehr als 300 Todesopfer sind bereits geborgen. Helfer in Mosambik, Simbabwe und Malawi befürchten jedoch, dass die Zahlen noch stark steigen. Erst langsam wird das Ausmaß der Zerstörung erkennbar.

Mosambik: Spuren des Zyklons Idai
"Idai" brachte Wassermassen, die auch diese Autobahn in Mosambik unterspültenBild: DW/B. Chicotimba

Nach dem verheerenden Zyklon rechnet der mosambikanische Präsident Filipe Nyusi mit einer hohen Opferzahl. Bestätigt sind landesweit derzeit 84 Tote, "alles deutet aber darauf hin, dass wir mehr als 1000 Tote zählen könnten", sagte Nyusi in einer Ansprache an die Bevölkerung des südafrikanischen Landes.

Mosambiks zweitgrößte Stadt, bei der Zyklon "Idai" auf Land gestoßen war, existiert beinahe nicht mehr: In Beira sei das Ausmaß der Zerstörung "gewaltig und entsetzlich", sagte Rotkreuz-Einsatzleiter Jamie LeSueur. "Es scheint, als seien 90 Prozent des Gebiets vollkommen zerstört." Die Hafenstadt, in der rund 530.000 Menschen leben, ist von der Außenwelt abgeschnitten. Straßen sind komplett zerstört und Kommunikationsverbindungen unterbrochen. 

Die Hafenstadt Beira nach dem Zyklon "Idai"Bild: picture-alliance/dpa/Red Cross/C. Haga

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen geht davon aus, dass Tausende Menschen durch den Zyklon obdachlos geworden sind. "Durch die Überschwemmungen drohen Durchfallerkrankungen. Dies ist besonders gefährlich für die Schwächsten, und das sind in dieser Situation Frauen und Kinder", sagte ein UNICEF-Sprecher in Mosambik. Es sei anzunehmen, dass viele Schulen, Krankenstationen, die sanitäre Infrastruktur und die Wasserversorgung in dem betroffenen Gebiet zerstört seien. Das Welternährungsprogramm (WFP) will in Kürze rund 600.000 Menschen mit Nahrungsmittelhilfe unterstützen.

"Idai" - ein Zyklon der Stärke 4 (von 5) - traf in der Nacht zum Freitag bei Beira auf Land

Für das benachbarte Malawi war "Idai" das jüngste in einer Reihe von extremen Unwettern. Dort will das WFP weitere 650.000 Menschen mit Hilfslieferungen versorgen. Vor allem aus entlegenen Gebieten ist das Ausmaß der Zerstörung noch unklar, insgesamt leben 920.000 Menschen in den betroffenen Gebieten. Bislang wurden allein in Malawi nach Angaben der Vereinten Nationen 150 Todesopfer geborgen.

Verwüstungen in Chimanimani, SimbabweBild: picture-alliance/Xinhua News Agency/S. Jusa

Ausnahmezustand in Simbabwe

Simbabwe beklagt mindestens 98 Tote, nachdem Überschwemmungen zahlreiche Häuser fortgerissen hatten und Erdrutsche niedergegangen waren. Mehr als 200 Menschen gelten noch als vermisst. Staatspräsident Emmerson Mnangagwa erklärte für die betroffenen Gebiete den Ausnahmezustand. Die Regierung arbeite "rund um die Uhr, um die Katastrophe zu bewältigen". In Deutschland riefen Hilfswerke wie das Rote Kreuz zu Spenden für Mosambik und Simbabwe auf.

ehl/jj (dpa, afp, ap)

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