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Glaube

Moscheen öffnen am Samstag wieder

4. Mai 2020

Erste Gottesdienste in Kirchen sind gefeiert worden - auch die Moscheen in Deutschland sollen jetzt wieder für Gläubige geöffnet werden. Es gelten strikte Corona-Auflagen und gewisse Gebete bleiben vorerst ausgesetzt.

Deutschland Coronavirus Abu-Bakr Moschee Frankfurt am Main
Ein Mann besprüht den Teppich der Abu-Bakr-Moschee in Frankfurt am Main mit DesinfektionsmittelBild: picture-alliance/dpa/B. Roessler

Seit fast acht Wochen sind die meisten Moscheen in Deutschland geschlossen. Mit einem 16 Punkte umfassenden Konzept wird ihre schrittweise Öffnung jetzt eingeleitet. Voraussichtlich von Samstag an sollen wieder Gemeinschaftsgebete möglich sein, wie der Dachverband von sechs Islamverbänden, der Koordinationsrat der Muslime (KRM), in Köln mitteilte. KRM-Sprecher Burhan Kesici erläuterte, die Vorgaben würden laufend überwacht und gegebenenfalls ergänzt. Die anhaltende Corona-Gefahr dürfe weiter nicht unterschätzt werden.

Vorgesehen ist unter anderem, Gemeinschaftsgebete in Moscheen zunächst einmal nur zu den weniger frequentierten Zeiten morgens, mittags und nachmittags stattfinden zu lassen. Die stärker besuchten Nachtgebete im derzeit laufenden Fastenmonat Ramadan sowie die Freitags- und Festtagsgebete bleiben vorerst ausgesetzt.

Nur mit dem eigenen Gebetsteppich

Das Mindestalter der Moscheebesucher ist auf zwölf Jahre festgesetzt; es herrschen eine Mundschutz- und Gebetsteppichpflicht. Wörtlich heißt es dazu: "Ohne eigene Gebetsteppiche ist die Verrichtung des Gebetes in der Moschee nicht erlaubt."

Die Abu-Bakr-Moschee in Frankfurt öffnete an diesem Montag erstmals wieder für das Mittagsgebet Bild: picture-alliance/dpa/B. Roessler

Wie auch in den Gottesdiensten der beiden großen christlichen Kirchen wird die Anzahl der Moschee-Besucher begrenzt. Es gilt ein Mindestabstand von zwei Metern beziehungsweise eine Fläche von zehn Quadratmetern pro Besucher. Ferner müssen Name und Telefonnummer für eine mögliche Infektionsrückverfolgung hinterlassen werden. Sanitäranlagen einschließlich der Waschräume für die rituelle Waschung dürfen nicht benutzt werden.

Private oder öffentliche religiöse Feierlichkeiten wie Vermählungen bleiben bis auf weiteres untersagt. Möglich sei allerdings ein Totengebet im engsten Familienkreis mit dem Imam. "Dabei sollten auf die Höchstzahlvorgaben der Bundesländer geachtet werden."

Vor dem Betreten einer Moschee müssen sich Gläubige die Hände desinfizieren Bild: picture-alliance/dpa/B. Roessler

Für Gotteshäuser gilt seit Mitte März fast überall in Deutschland ein Versammlungsverbot. Einzelne Länder haben dieses bereits etwas gelockert. Weitere Schritte sollen auf der nächsten Bund-Länderkonferenz zur Corona-Lage am Donnerstag beraten werden.

Im Koordinationsrat der Muslime sind seit 2007 die größten Islamverbände in Deutschland zusammengeschlossen. Dies sind die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. (Ditib), der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland e. V., der Zentralrat der Muslime (ZMD) und der Verband der islamischen Kulturzentren (VIKZ).

Im vergangenen Jahr schlossen sich außerdem der Zentralrat der Marokkaner in Deutschland und die Union der Islamischen Albanischen Zentren in Deutschland dem KRM an.

se/sam (kna, epd, dpa)

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