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Moskau macht künftiges Verhältnis zu Tallin von Haltung zur russischsprachigen Bevölkerung in Estland abhängig

14. Februar 2003

Moskau, 13.2.2003, INTERFAX, russ.

Wie sich die Zusammenarbeit zwischen der Russischen Föderation und Estland weiter entwickelt hängt von der Haltung zur russischsprachigen Bevölkerung in diesem baltischen Staat ab, erklärte am Donnerstag (13.2.) Russlands Vize-Außenminister Wladimir Tchischow. "Entscheidend für ein positives Klima in unserem Dialog wird die Haltung gegenüber Russlands Besorgnis über die Lage unserer Landsleute in Estland sein", sagte W. Tschischow bei einem Rundtisch-Gespräch russischer und estnischer Geschäftsleute in Moskau. (...)

"Der Weg zu einem solchen Klima, das wir reinen Gewissens als günstig für die Entwicklung der allseitigen russisch-estnischen Zusammenarbeit bezeichnen würden, ist noch weit." "Ganze Massen von Menschen sind ohne Staatsbürgerschaft, das Recht der Russen auf Gebrauch der russischen Sprache in von Russen kompakt besiedelten Gebieten bleibt weiter eingeschränkt, es gibt nach wie vor Probleme bei der Hochschulbildung in russischer Sprache und eine ganze Reihe weiterer Ihnen bekannter Probleme", sagte der russische Vize-Außenminister.

Die Vorstellung einiger Politiker, mit Russland werde nach dem NATO-und EU-Beitritt Estlands "von der Position der Stärke aus" gesprochen werden können und man werde sich sogar Grobheiten erlauben können, bezeichnete er als illusorisch. "Der einzige Weg zu einer stabilen, langfristigen Verbesserung der bilateralen Beziehungen ist nicht das Vertrauen auf das Potential der NATO und der EU, sondern eine konsequente Linie, bei der auch die Interessen des Partners berücksichtigt werden", unterstrich W. Tschischow. (TS)