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Moskau: NATO-Manöver eine Provokation

4. September 2014

Mehrere NATO-Staaten bereiten ein Manöver im Westen der Ukraine vor, mitten im ohnehin aufgeheizten Konflikt. Russland erklärt, man fürchte, dass westliche Truppen im Land bleiben könnten. Und droht mit Gegenmaßnahmen.

US-Soldaten bei Manöver in Rumänien (foto: EPA/dpa)
Bild: dpa

Schließlich befinde sich die Ukraine "faktisch im Bürgerkrieg", die vorgesehenen Manöver könne man nicht anders als "Provokation" bewerten. Der russische Generaloberst Leonid Iwaschow machte klar, dass der Kreml das für Mitte September vorbereitete Militärmanöver der NATO in der Westukraine nicht so einfach hinnehmen werde. Das russische Verteidigungsministerium kündigte seinerseits ein großes Manöver an, ebenfalls für September. Geplant sei eine Übung mit mehr als 4000 Soldaten und einer großen Anzahl von Militärtechnik in Westsibirien, sagte Major Dmitri Andrejew in Moskau.

Die NATO-Übung "Rapid Trident" (Schneller Dreizack) sei angesichts des Ostukraine-Konflikts eine Provokation, rügte Iwaschow laut Agentur Ria Nowosti. Es bestehe die Gefahr, dass ein begrenztes NATO-Truppenkontingent nach dem Manöver einfach in der Ukraine verbleiben könne. Außerdem sei es "nicht human", dass der Westen mitten in dieser Krise seine "militärische Unterstützung für das Kiewer Regime" demonstriere.

Die westlichen Regierungen werfen ihrerseits Russland vor, die Separatisten im Osten der Ukraine militärisch zu unterstützen, ja sogar selbst auf Seiten der Aufständischen zu intervenieren.

Das von US-Streitkräften geleitete Manöver mit insgesamt 1300 Soldaten soll nach Angaben aus Washington und Warschau vom 15. bs 26. September nahe Lwiw (Lemberg) stattfinden. Die USA nehmen mit rund 200 Fallschirmjägern teil. Vier Mann Bundeswehr-Stabspersonal sollen für die Auswertung der Übung und für die Logistik zuständig sein. Im Berliner Verteidigungsministerium hieß es, dass die endgültige Entscheidung über eine deutsche Beteiligung aber erst kurz vor Beginn des Manövers unter Berücksichtigung der aktuellen Bedrohungslage und der politischen Situation getroffen werde.

"Rapid Trident" ist eine jährlich stattfindende Übung, mit der die "Partnerschaft für den Frieden" zwischen der Nato und 22 asiatischen und europäischen Staaten außerhalb der Nato gefördert werden soll. Dieses Jahr nehmen auch Soldaten aus der Ukraine, Aserbaidschan, Georgien und Moldau teil.

SC/sti (afp, dpa, APE, rtre)

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