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Politik

Putin setzt ganz auf Trump

1. Dezember 2016

Russlands Staatschef Putin nutzte die Rede zur Lage der Nation für gute Worte an den nächsten US-Präsidenten Trump. Deutlich robuster ging Außenminister Lawrow mit Blick auf Obama zu Werke.

Russlands Präsident Wladimir Putin bei seiner Rede an die Nation (Foto: Reuters/Sputnik/Kremlin/A. Druzhinin)
Bild: Reuters/Sputnik/Kremlin/A. Druzhinin

Russland Präsident Wladimir Putin setzt bei der Zusammenarbeit mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump vor allem auf einen gemeinsamen Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Russland sei bereit zu einer Kooperation mit der neuen US-Führung, sagte Putin in Moskau in seiner jährlichen Rede an die Nation. Beide Länder hätten eine gemeinsame Verantwortung für die globale Sicherheit, sagte Putin.

"Wir suchen keine Feinde" 

Trump hatte im Wahlkampf eine neue Russlandpolitik angekündigt und mit Blick auf den Nahen Osten gesagt, dass das Hauptaugenmerk auf dem Kampf gegen die islamistische Extremistenmiliz IS liegen müsse. Russland bezeichnet in Syrien auch die von den USA unterstützten Rebellengruppen gegen Präsident Baschar al-Assad als Terroristen.

Trotz massiver Spannungen betonte Putin auch seine Bereitschaft zur Kooperation mit dem Westen insgesamt. "Wir wollen keine Konfrontation, wir suchen keine Feinde", so der Staatschef weiter. Russland brauche Freunde, dulde aber keine Missachtung seiner nationalen Interessen. Russlands Politik in der Ukraine-Krise und im Syrien-Konflikt hat die schwersten Spannungen mit dem Westen seit dem Ende des Kalten Krieges ausgelöst. Vor allem das Verhältnis zum scheidenden US-Präsident Barack Obama ist zerrüttet.

Auf persönlicher Ebene lief da schon lange nichts mehr: Putin und Obama bei einem "Treffen" im September in Hangzhou Bild: picture-alliance/Russian Presidential Press and Information Office/Tass/A. Druzhinin

Der russische Außenminister Sergej Lawrow warf Obama sogar vor, die Beziehungen zwischen den beiden Staaten "willentlich zerstört" zu haben. "Wir vertrauen darauf, dass die neue Regierung nicht die Fehler der bisherigen wiederholen will, die willentlich die russisch-amerikanischen Beziehungen zerstört hat", sagte Lawrow der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera". Um die "zerstörerischen Folgen" der "antirussischen Politik der Obama-Regierung" zu überwinden, brauche es ernsthafte Anstrengungen beider Seiten, sagte Lawrow. Russland erwarte von Obamas Nachfolger, dass er mit seiner außenpolitischen Mannschaft konkrete Schritte in diese Richtung mache.

Lawrow wird am Nachmittag in Rom erwartet. Er nimmt dort an einer Konferenz des italienischen Außenministeriums teil, bei der es unter anderem um Sicherheit und Migration im Mittelmeerraum geht. Erwartet wird dazu am Freitag auch US-Außenminister John Kerry.

sti/stu (dpa, rtr)

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