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"Motörhead"-Sänger gestorben

29. Dezember 2015

Er galt als eine der letzten Heavy-Metal-Ikonen. Aber es stand nicht gut um sein Herz und Diabetes hatte er auch. Zuletzt hat Lemmy Kilmister aber der Krebs zugesetzt. Nun ist der Sänger im Alter von 70 Jahren gestorben.

Lemmy Kilmister beim Glastonbury Festival
Bild: O. Scarff/AFP/Getty Images

Der britische Heavy-Metal-Band "Motörhead" gab den Tod ihres Frontmannes über ihre Facebook-Seite bekannt. Lemmy Kilmister habe seinen "kurzen Kampf gegen einen extrem aggressiven Krebs" verloren. Seinen 70. Geburtstag am 24. Dezember hatte er gerade noch erlebt. Die Band hatte wegen der gesundheitlichen Beschwerden Kilmisters in den vergangenen zwei Jahren immer wieder Konzerte absagen müssen.

Der Mann, der 1945 im mittelenglischen Stoke-on-Trent als Ian Fraser Kilmister geboren wurde, schien zuletzt vernünftiger geworden zu sein, was seinen selbstzerstörerischen Lebensstil anging: "Ich trinke jetzt Wodka-Orange", zitierte die Nachrichtenagentur epd aus einem kürzlich erschienenen Interview des Rockers, dessen Gruppe mit Titeln wie "Ace of Spades", "Bomber", "Overkill" und natürlich mit der Band-Hymne "Motörhead" bei den Fans bekannt geworden war. "Motörhead" spielten einen Mix aus Punk, Rock'n'Roll und Heavy Metal: rau, schnell, aggressiv.

Kilmister galt als einer der letzten Altvorderen des metallisch-lauten Musikgenres. Die mit ihm älter gewordene "Motörhead"-Fangemeinde, die hartgesottene Rockfans und brave Familienväter vereint, liebte ihn dafür. "Lemmy" war für sie Kult. Die 1975 gegründete Band begann ihre Konzerte stets mit dem Begrüßungssatz "We are Motörhead and we play Rock'n'roll" und endete stets mit einer Art Gewitter aus Rückkopplungen der Gitarren und Verstärker.

Die Band bei einem Konzert in HannoverBild: picture alliance/Geisler-Fotopress/C. Niehaus

Der Sänger, der einst als Bühnenhelfer von Gitarrengenie Jimi Hendrix angefangen hatte, pflegte sein Proletenimage nicht nur mit strähnigem Haar und seinem Backenbart. Er trat stets schwarz gekleidet auf, trug ein Eisernes Kreuz um den Hals und sammelte auch ansonsten Nazi-Devotionalien. Vorwürfe, der NS-Ideologie nahe zu stehen, wies er aber stets zurück.

ml/qu (epd,rtr)