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"Mr. Sportschau" Ernst Huberty ist tot

25. April 2023

Der langjährige deutsche Fernseh-Moderator und Fußballkommentator Ernst Huberty ist im Alter von 96 Jahren gestorben. Sein Stil war alles andere als aufgeregt.

Ernst Huberty
Ernst Huberty war über fast zwei Jahrzehnte "das Gesicht" der ARD-SportschauBild: Sven Simon/IMAGO

"Wir nehmen traurig Abschied von Ernst Huberty. Als 'Mr. Sportschau', wie ihn das Publikum liebevoll nannte, hat er als erster Moderator diese Sendung entscheidend geprägt: wohltuend unaufgeregt und mit großer Seriosität", sagte Tom Buhrow, Intendant des Westdeutschen Rundfunks (WDR). "Ernst Huberty bleibt uns allen nicht nur als Moderator der Sportschau, sondern auch als Sportreporter-Legende ewig in Erinnerung."

Mann der ersten Stunde

Huberty moderierte am 4. Juni 1961 die erste Ausgabe der Sportschau. Zu jener Zeit war die ARD noch der einzige deutsche Sender, der Fernsehen ausstrahlte, das ZDF ging erst zwei Jahre später auf Sendung. Auch in der Fußball-Bundesliga rollte erst ab 1963 der Ball. Und so standen in der ersten Zeit der ARD-Sportschau mit dem Moderator Huberty andere Sportarten wie Pferdesport oder Handball im Fokus. Später rückte dann immer mehr der Fußball, insbesondere die Bundesliga, in den Mittelpunkt der Sendung.

Huberty moderierte nicht nur, sondern kommentierte auch bedeutende Spiele, etwa das als "Jahrhundertspiel" in die deutsche Fußball-Geschichte eingegangene Halbfinale der Fußball-Weltmeisterschaft 1970 zwischen Deutschland und Italien, das die deutsche Nationalmannschaft mit 3:4 nach Verlängerung verlor. Hubertys Stil war nicht mit dem heutiger TV-Reporterinnen und Reporter vergleichbar: Er kommentierte ruhig, sachlich und distanziert - selbst wenn die Emotionen auf dem Platz hochschlugen.

DFL: "Pionier der Bundesliga-Berichterstattung"

Huberty arbeitete bis 1982 für die Sportschau und leitete zudem auch lange die Sportredaktion des WDR. 1991 wechselte er zum Pay-TV-Sender Premiere. Bis ins hohe Alter bildete Huberty Fußballkommentatoren aus. "Wir trauern um einen Pionier der Bundesliga-Berichterstattung", twitterte die Deutsche Fußball Liga DFL.

Auch viele Vereine würdigten den Verstorbenen. So erklärte Herbert Hainer, Präsident des FC Bayern München: "Ernst Huberty hat uns den Fußball auf seine ganz bestimmte, souveräne Art in unsere Wohnzimmer gebracht."

sn/asz (dpa, sid)